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Zum Greifen nah
Blue Moon und Honeymoon
Zwei Vollmonde in einem Monat. Da kommt man ins Schwärmen, auch wenn man nicht in der kalifornischen oder australischen Wüste respektive im Phrygischen Tal in der Türkei weilt. Sie zeigten sich in diesem August an sternenklarem Himmel auch über deutschen Großstädten. Warum der zweite Supermond, himmlische Gratis-Zugabe, »Bue Moon« genannt wird, darüber streiten sich die Geister. Manche verweisen auf Farmer in Texas als Wortschöpfer. Die waren da aber wohl blau. Denn blau zeigt sich »Blue Moon« so gut wie nie. Allenfalls bei großflächigen Waldbränden oder Vulkanausbrüchen, wie Harald Lesch weiß. Der »Dr. Steffen Schmidt des ZDF« vermutet hinter der irrtümlichen Bezeichnung ein antiklerikales Gedicht aus dem 16. Jahrhundert, in dem es heißt: Wenn die Kirchenmänner sagen, der Mond ist blau, müssen die Menschen das glauben.
Glaube hin oder her. Er ist einfach fantastisch, zum Genießen, zum Träumen. Eine alte Schellack-Schallplatte mit dem Evergreen »Blue Moon« von Richard Rodgers und Lorenz Hart aus dem Jahr 1933 aufgelegt, und man entschwebt. Honeymoon. Zum Greifen nah. So dicht der Erde, dass man rüberhopsen möchte. Um irdischem Unbill, Unfrieden und Ungemach zu entfliehen.
Wer den großen Sprung diesmal verpasst hat – der nächste »Blaue Mond« winkt am 31. Mai 2026.
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