US-Präsidentschaftswahl: Jill Stein tritt noch einmal an

»Menschen – Planet – Frieden« ist das Motto der Kampagne von Jill Stein

Die Präsidentschaftskandidatin Gill Stein fordert das Zweiparteiensystem in den USA heraus.
Die Präsidentschaftskandidatin Gill Stein fordert das Zweiparteiensystem in den USA heraus.

Sie hat keine echte Chance, doch Jill Stein tut es wieder. Zum dritten Mal nach 2012 und 2016 tritt die Ärztin aus Lexington in Massachusetts als Kandidatin der Grünen Partei für das Weiße Haus und gegen das herrschende Kartell der beiden Parteien von »Big Money« an. »Menschen – Planet – Frieden« ist das Motto ihrer Kampagne mit einem dezidiert linken Programm, für eine »Politik der Arbeiterklasse«. Stein will einen ökologischen Umbau, medizinische Versorgung für alle, öffentlichen Wohnungsbau, Abrüstung, die Erhöhung der Mindestlöhne und die Streichung der ruinösen Studienschulden.

Ganz oben auf ihrer Agenda stehen der Kampf gegen die Korrumpierung der Politik und für ein Ende des Gazakriegs, den die 74-jährige Jüdin einen Völkermord nennt und Israels Premier Netanjahu einen Bastard und Kriegsverbrecher, der nach Den Haag gehöre. Entsprechend hat Stein auch die mächtige Israel-Lobby gegen sich.

USA-Wahl

Die Wahlen am 5. November 2024 sind für die US-Bürger wie auch den Rest der Welt eine der wichtigsten Richtungsentscheidungen dieser Zeit. »nd« berichtet über die Stimmung und Probleme im Land, über Kandidaten und ihre Visionen. Alle Texte zur US-Wahl finden Sie hier.

Auf das grüne Ticket zu dieser Präsidentschaftswahl kam Jill Stein, nachdem sich der Philosoph Cornel West entschieden hatte, sein Glück als Unabhängiger zu versuchen. Bevor sie an Bostoner Kliniken langjährig als Internistin wirkte, studierte Stein in Harvard mit Bestnoten vor Medizin zunächst Psychologie, Soziologie und Anthropologie. Zur Politik kam sie als Aktivistin, von den Demokraten wandte sie sich enttäuscht ab. Von ihren Gegnern wurde sie auch schon mal zur russischen Agentin gestempel.

Vor acht Jahren erhielt Stein landesweit rund 1,5 Millionen Stimmen von Wählern, die sich nicht für das vermeintlich kleinere Übel entscheiden wollten. Sollte im November Kamala Harris gegen den Republikaner Donald Trump den Kürzeren ziehen, werden die Demokraten insbesondere ihr den Schwarzen Peter zuschieben.

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