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Luise Jäger: Journalistin der »anderen Seite«
Luise Jäger wurde als Vorreiterin der inklusiven Berichterstattung prämiert.
»Alle Menschen haben das Recht auf Informationen, die sie verstehen. Auch ich selbst brauche leichte Sprache«, sagte Luise Jäger, als ihr vergangene Woche der Preis für humanitäres Engagement in Wien überreicht wurde. Die Tageszeitung »Die Presse« kürte auf der »Austria-Gala« die Österreicherinnen und Österreicher des Jahres. Jäger ist Mitbegründerin des Online-Magazins »Andererseits«, ein Vorreiterprojekt im deutschen Sprachraum. Seit vier Jahren setzt sich das Magazin für Nachrichten in verständlicher Sprache und inklusiven Journalismus ein. Jäger selbst ist dort inzwischen »Ideen-Chefin«, quasi Chefredakteurin.
Die 24-Jährige, ursprünglich ausgebildete Bürokauffrau, mag es »besonders gern, gemeinsam zu arbeiten, Interviews zu führen und Texte zu schreiben«. In den vergangenen Jahren veröffentlichte sie in »Andererseits« unter anderem investigative Texte zur Inklusion am Arbeitsmarkt, recherchierte, was es bedeutet, wenn inklusive Rechte von Spendenaktionen abhängig sind und machte in der Doku »Rette sich wer kann« auf das Versagen des Katastrophenschutzes gegenüber Menschen mit Behinderungen aufmerksam.
Die Themenwelt des inklusiven Journalismus kann aber auch deutlich weniger düster sein, wie Jägers Arbeit zeigt. So erzählt zum Beispiel eine Personalchefin einer Pizzeria-Kette in einem Interview mit Jäger, wie sehr die Hektik an ihrem Arbeitsplatz nachgelassen habe, seit dort inklusiv gearbeitet wird – denn seit taube Menschen in der Küche arbeiten, helfe schreien nicht mehr weiter. Deutlich mehr lohnt es sich da, gegen Missstände anzuschreiben.
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