- Politik
- Trostfrauen-Skulptur
Berlin-Moabit: Mahnwache für Ari
Protestaktion in Berlin-Moabit gegen eine Entfernung der Friedensstatue Ari
Mit einer 24-stündigen Mahnwache wird in Berlin-Moabit gegen die für diesen 1. November vom Bezirksamt-Mitte angeordnete Entfernung der Friedensstatue Ari demonstriert. Die vom Korea-Verband initiierte Skulptur wurde 2020 auf dem Unionplatz in dem Berliner Ortsteil aufgestellt. Die sitzende Figur einer jungen Frau in koreanischer Tracht hat das Künstlerpaar Kim Seo Kyung und Kim Eun Sung geschaffen. Ihr Mahnmal erinnert an die Zehntausenden sogenannten Trostfrauen, die während des Zweiten Weltkrieges in Korea und China in Zwangsbordelle der japanischen Armee verschleppt wurden.
Die Aufstellung der Skulptur in Berlin hat wie bei ähnlichen Mahnmalen in anderen Ländern zu heftigen Protesten der japanischen Regierung geführt, die Aris Entfernung fordert. Nach einem Besuch in Tokio im vergangenen Mai wurde auch Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) in der Angelegenheit in diesem Sinne aktiv. Im September führte Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger (Grüne) formale Gründe an, die eine weitere Duldung des Kunstwerkes im öffentlichen Raum unmöglich machen würden.
Der Korea-Verband wehrt sich nun mit einem Eilantrag vor dem Verwaltungsgericht gegen die Anordnung zur Entfernung der Friedensstatue. Angedroht sind 3000 Euro Strafe. Der Verband und seine Unterstützer sehen in Ari ein wichtiges und zeitgemäßes Symbol gegen sexualisierte Gewalt im Krieg überhaupt. Tausende haben eine Petition unterschrieben, die fordert, dass Ari bleibt.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.