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American Football in Berlin: Weg für NFL freigeblockt
Die deutsche Hauptstadt bewirbt sich um die Austragung von American-Football-Spielen – und will den Sport an seinen Schulen fördern
»Touchdown für das Land Berlin«, verkündet SPD-Sportsenatorin Iris Spranger im Anschluss an die Senatssitzung am Dienstag. Bis zu acht Spiele will die US-amerikanische National Football League (NFL) zwischen 2025 und 2029 außerhalb der Vereinigten Staaten stattfinden lassen. Drei von ihnen möchte das Land Berlin gerne im eigenen Olympiastadion sehen und bewirbt sich nun offiziell um die Austragung.
Neben Frankfurt am Main und München wäre Berlin die dritte deutsche Großstadt, in der ein NFL-Spiel stattfindet. Erst am vergangenen Wochenende trafen in der bayrischen Landeshauptstadt die New York Giants und die Carolina Panthers aufeinander – offenbar unter den Augen der Berliner Sportsenatorin. »Es war toll, es war bunt, es war gigantisch«, sagt Spranger. Bei einem Treffen am Rande mit internationalen Vertretern der NFL, darunter Liga-Chef Roger Goodell, seien Details für die Bewerbung besprochen worden. Bereits im April, so Spranger, hätten beide Parteien einen Letter of Intent unterzeichnet.
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Für das Land Berlin stellt die Sportsenatorin einen lukrativen Deal in Aussicht. So habe Frankfurt mit der Austragung von zwei NFL-Spielen im vergangenen Jahr eine Gesamtwertschöpfung von 109,6 Millionen Euro erreicht. Rund 52 Millionen Euro habe wiederum Berlin 2023 bei der Austragung des DFB-Pokalfinales einnehmen können. Die Sportmetropole Berlin, so Spranger, werde auch durch die TV-Übertragung in 220 Länder »großen Nutzen ziehen«.
Geplant sind zudem infrastrukturelle Verbesserungen und andere bauliche Maßnahmen in und rund um das Olympiastadion: Um den Ansprüchen eines Football-Spiels zu entsprechen, müsste der Rasen im Stadion um etwa acht Meter verlängert werden. Auch die Mannschaftskabinen des Olympiastadions würden dann umgebaut und für American-Football-Teams angepasst. Für den Zeitraum zwischen 2025 und 2029 veranschlagt der Senat Gesamtkosten von rund 62 Millionen Euro bei einer Austragung von drei Spielen. Mit 49,5 Millionen Euro soll die NFL selbst 80 Prozent der Kosten tragen.
Ein entscheidender Faktor für den möglichen Deal zwischen der NFL und dem Land Berlin dürfte eine umfangreiche Jugendförderung sein, die der Senat in Aussicht stellt. Gemeinsam mit dem American Football und Cheerleading Verband Berlin-Brandenburg will die Sportverwaltung unter anderem an Berliner Schulen für den Sport und dessen kontaktarme Variante, Flag Football, werben. Letztere, so Spranger, eigne sich hervorragend als Schulsport.
Seit 2020 hat der American Football und Cheerleading Verband Berlin-Brandenburg über 6000 Kinder an über 300 Schulen erreicht. In den kommenden fünf Jahren sollen 100 Schulen und pro Jahr 2000 weitere Schüler*innen hinzukommen. American Football steht in den USA selbst wegen hoher Gesundheitsrisiken durch Kopfverletzungen bisweilen in der Kritik. Derzeit sind laut Spranger 2164 Berliner*innen im American Football aktiv.
Bis zum Touchdown beim NFL-Deal fehlen, Sprangers Metapher entsprechend, allerdings noch ein paar Yards: Für wie viele Spiele und ob überhaupt die US-Profiliga in Berlin zu Gast sein wird, entscheiden die Verantwortlichen der US-Profiliga in den kommenden Wochen selbst.
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