Holocaustleugnerin Ursula Haverbeck verstorben

Nazi-Szene trauert

Neonazi-Demo für die Freilassung Haverbecks im Mai 2018.
Neonazi-Demo für die Freilassung Haverbecks im Mai 2018.

Im Alter von 96 Jahren ist Ursula Haverbeck gestorben. Das geht aus Berichten hervor, die am Mittwochabend auf zahlreichen neonazistischen Internetportalen veröffentlicht wurden. Der Vorsitzende der Heimat (früher NPD) Frank Franz berichtete, der Anwalt der 96-Jährigen habe ihn über ihr Ableben informiert. Ursula Haverbeck genoss in der extremen Rechten Heldenstatus.

Die 1928 geborene Haverbeck gründete zusammen mit ihrem Mann in den 1960er Jahren das »Collegium Humanum« im ostwestfälischen Vlotho. Einen ökologisch-nationalistischen Verein. Haverbeck selbst gehörte seit Jahrzehnten zu den zentralen Figuren der internationalen Holocaustleugner*innen-Szene. Sie pflegte Kontakte zu Protagonisten wie Ernst Zündel, gründete Vereine und organisierte Treffen. Wegen eigener Holocaust leugnender oder volksverhetzender Aussagen geriet Haverbeck seit Jahren immer wieder in Konflikt mit der Justiz. Verurteilungen im Jahr 2017 führten dazu, dass Haverbeck im Mai 2018 inhaftiert wurde. Mehrere Hundert Neonazis demonstrierten vor der Bielefelder Justizvollzugsanstalt für ihre Freilassung.

Auch aktuell war Haverbeck noch mit der Justiz im Konflikt. Im Juni wurde sie wieder wegen Volksverhetzung zu einer Freiheitsstrafe verurteilt. Die extreme Rechte überstürzt sich mit Trauerbekundungen für Haverbeck. Die Heimat nennt die Holocaustleugnerin eine Kämpferin »für die historische Wahrheit«. Haverbecks Beerdigung könnte zum Stelldichein von Neonazis und Holocaustleugner*innen werden.

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