Hibba Kauser: Merz’ schlimmster Albtraum

Biografien wie die von SPD-Frau Hibba Kauser wären nach einer »Migrationswende« nicht mehr möglich.

SPD – Hibba Kauser: Merz’ schlimmster Albtraum

»Guck mal Friedrich, ich bin dein größter Albtraum, meine Eltern sind 1999 illegal nach Deutschland eingereist und die waren sogar so illegal, dass wir hätten eigentlich abgeschoben werden sollen.« So beginnt Hibba Kauser vor wenigen Tagen eines ihrer zahlreichen Videos auf Instagram. Das Thema ist klar, die »Migrationswende« von Friedrich Merz. Hibba Kauser ist 25, und Stadtverordnete der SPD im hessischen Offenbach und sie ist verärgert über die Pläne des konservativen Kanzlerkandidaten.

Kauser wurde 1999 in einer Unterkunft für Geflüchtete in Brandenburg geboren. Ihre Familie hatte schon einen Platz im Abschiebeflieger nach Pakistan, wo sie als Angehörige einer religiösen Minderheit verfolgt werden, doch ehrenamtliches Engagement und juristischer Beistand verhinderten die Abschiebung der Familie.

Als Kauser acht Jahre alt war, kam die Familie nach Offenbach, in einem Porträt über sie im »Vorwärts« bezeichnet Kauser das als »Offenbarung«, in der Stadt habe sie sehen können, »wie bunt die Welt sein kann«. Mit 14 wird sie vom heutigen Juso-Chef Philipp Türmer zu einem Juso-Treffen eingeladen. Sie geht hin und beginnt, sich zu engagieren. Heute sitzt sie im Stadtrat. Bei der Bewerbung für den Bundestagswahlkreis unterlag Kauser im parteiinternen Wettstreit.

Kauser, die in Mainz Soziologie studiert, hilft auch bei der Tafel und versucht Jugendliche für Kommunalpolitik zu gewinnen. Gerade die Tat von Aschaffenburg und die darauf folgende Migrationsdebatte bewegen Kauser. Sie kämpft für die Anerkennung von Migrant*innen und gegen Rassismus.

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