Von Francesca Albanese lernen

Matthias Monroy zur abermals verhinderten Diskussion über Völkermord

Hass gegen Francesca Albanese und die Uno an einem ursprünglich geplanten Veranstaltungsort in Berlin.
Hass gegen Francesca Albanese und die Uno an einem ursprünglich geplanten Veranstaltungsort in Berlin.

Das weltweit höchste Gericht hält für plausibel, dass der Staat Israel in Gaza einen Genozid begeht – an Berliner Veranstaltungsorten soll das aber nicht besprochen werden. Denn nach Lesart der deutschen Staatsräson sei vielmehr der 7. Oktober ein Völkermord gewesen, die Opfer also wegen ihres Jüdischseins angegriffen worden.

Francesca Albanese, UN-Sonderberichterstatterin für Palästina, bezeichnet die Gewalt der Hamas gegen Zivilist*innen als Verbrechen, aber nicht als Genozid – und begründet das gut. Ihre Kritiker*innen sehen rot; auch weil Albanese an die Vorgeschichte mit jahrzehntelanger Unterdrückung von Palästinenser*innen erinnert.

Nun wurde nach einem Saal an der Universität auch eine Diskussion darüber in einem Kulturzentrum gecancelt. Eine dafür verantwortliche Empörungs-Schickeria meint, über der Wissenschafts- und Meinungsfreiheit und dem Völkerrecht zu stehen und liefert Albanese weiterem Hass aus. Dabei könnte Berlin von der Expertin viel über eine latent rassistische, deutsche Selbstzentriertheit lernen.

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