Mehr als Tausend stellen sich gegen Neonazi-Demo

150 Neonazis ziehen durch Berlin und müssen sich antifaschistischem Protest stellen

  • Lesedauer: 2 Min.
Ein einzelner Gegendemonstrant sitzt bei einer Neonazi-Demonstration am Dorothea-Schlegel-Platz auf seinem Fahrrad und hält ein Plakat mit der Aufschrift »Nazifreie Zone«.
Ein einzelner Gegendemonstrant sitzt bei einer Neonazi-Demonstration am Dorothea-Schlegel-Platz auf seinem Fahrrad und hält ein Plakat mit der Aufschrift »Nazifreie Zone«.

Berlin.  Mehrere hundert Menschen haben sich in Berlin-Mitte einem Neonaziaufmarsch entgegengestellt. An mehreren Orten rund um den geplanten Demozug der Rechten hätten sich mehr als 1000 Gegendemonstranten versammelt, teilte ein Polizeisprecher mit. Rund 150 Neonazis setzten sich nach Polizei-Angaben gegen Mittag in Bewegung, um vom Bahnhof Friedrichstraße aus bis zum Hauptbahnhof zu laufen.

Aufseiten des Protests dagegen versuchten Teilnehmer, den Zug wiederholt mit Sitzblockaden zu behindern. Der Aufmarsch kam immer wieder zum Stehen. Die Stimmung war aufgeheizt. Im Bereich der Torstraße sowie auf der Hannoverschen Straße lösten die Einsatzkräfte die Blockaden schließlich auf.

Beide Lager kamen sich insbesondere auf der Friedrichstraße nahe, als die Nazigegner sich hinter dem Rechten-Aufzug sammelten. Die Polizei versuchte, die Gruppen voneinander zu trennen. Unter anderem wurden Lebensmittel wie Äpfel oder Kartoffeln auf den Demozug der Rechten geworfen. Es kam zu Festnahmen. Vier Beamte wurden nach Polizeiangaben im Rahmen des Einsatzes verletzt.

Die Neonazis erreichten am Nachmittag ihr Ziel am Europaplatz vor dem Hauptbahnhof. Nach einer Abschlusskundgebung reisten die Teilnehmer mit der Bahn ab. Die Gegendemonstranten folgten ihnen bis in den Bahnhof hinein.

Der Aachener Veranstalter der Neonazi-Demo hatte bereits im Dezember einen Aufzug in Friedrichshain organisiert. Auch damals gab es umfangreiche Proteste. dpa/nd

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