Tamilischer Journalist zu 20 Jahren Haft verurteilt
Kritik an Regierung Sri Lankas wegen Angriff auf Pressefreiheit
London/Colombo (epd/ND). Wegen angeblicher Unterstützung des Terrorismus muss in Sri Lanka ein tamilischer Journalist 20 Jahre lang ins Gefängnis. JS Tissainayagam (Foto: AFP) war 2008 unter dem Vorwurf verhaftet worden, zur Gewalt aufgerufen zu haben. Sein Magazin »North Eastern Monthly« wurde geschlossen. Tissainayagam wurde auch vorgeworfen, Geld von den tamilischen LTTE-Rebellen angenommen zu haben, um deren Webseite zu gestalten. Tissainayagams Verhaftung hatte im In- und Ausland heftige Proteste ausgelöst. Der Regierung Sri Lankas wird vorgeworfen, Kritiker durch Anti-Terror-Gesetze zum Schweigen zu bringen. Das Land gilt als einer der gefährlichsten Orte für Journalisten. Unabhängige Reporter müssen mit Drohungen und Gewalt rechnen.
Präsident Mahinda Rajapaksa hatte am 19. Mai den Sieg über die Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) und das Ende des Bürgerkrieges verkündet. Die Rebellen hatten seit Anfang der 80er Jahre für einen unabhängigen Staat der tamilischen Minderheit auf der südasiatischen Insel gekämpft. Die meisten der 20 Millionen Einwohner sind Singhalesen. Im Krieg starben nach jüngsten Schätzungen bis zu 100 000 Menschen.
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