Erfolgreiche Diagnosen

Mammografie-Screening entdeckt Brustkrebs

  • Lesedauer: 2 Min.
Seit Beginn der Reihenuntersuchung auf Brustkrebs im Jahr 2005 haben Ärzte bei wesentlich mehr Frauen Tumore entdeckt als zuvor.

Oft fiel der Krebs beim Mammografie-Screening-Programm in einem so frühem Stadium auf, dass Frauen schonendere Therapien erhielten. Bei den systematischen Röntgenuntersuchungen der Brust fanden Mediziner bei sieben bis acht von 1000 Frauen einen Tumor. Ohne Screening waren es zwei bis drei gewesen.

In Deutschland sterben 17 500 Frauen pro Jahr an Brustkrebs, mehr als bei jeder anderen Krebsart. Karzinome in der Brust treffen vor allem Frauen über 50. Daher umfasst das Screening Frauen zwischen 50 und 69 Jahren. Sie werden alle zwei Jahre mit einem Brief zur Röntgenuntersuchung geladen. Die Kosten liegen bei 300 bis 400 Millionen Euro pro Jahr.

Die Entscheidung rief auch Kritiker auf den Plan. Das Screening sei zu teuer und werde in der Wirkung überschätzt, monierte zuletzt der Psychologe Gerd Gigerenzer vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung. Die Massenuntersuchung führe zu vielen falsch-positiven Befunden und unnötigen Operationen. Es sei aber bisher keine bessere Methode bekannt, um Brustkrebs so früh zu erkennen, hält die Deutsche Krebsgesellschaft dagegen. »Für Frauen mit kleinen Tumoren, die nicht gestreut haben, bestehen mit dem Screening die besten Chancen auf eine vollständige Heilung«, betonte am Montag Karin Bock, Leiterin des Referenzzentrums Mammografie Südwest. Häufig könnten Frauen durch die Früherkennung auch ihre Brust behalten. Die Teilnehmerrate ist allerdings mit rund 53 Prozent zu gering. Sie müsste bei 70 Prozent liegen. dpa/ND

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