Nichtrechte Gegenkultur trocknet aus

Chemnitz will Mittel für Alternatives Jugendzentrum sparen

  • Lesedauer: 2 Min.

(ND-Nowak). »Das AJZ ist ein Treffpunkt vorwiegend für junge Leute zwischen 16 und 30 Jahren«, heißt es auf der Homepage der Stadt Chemnitz über das dort seit fast 20 Jahren bestehende Alternative Jugendzentrum. Diesem droht nun aber möglicherweise das Aus. Das Jugendamt Chemnitz hat in einem Gespräch mit dem Vorstand des AJZ drastische finanzielle Kürzungen angekündigt. So sollen im Haushaltsjahr 2010 keine Gelder mehr für das vom AJZ betriebene Kinder- und Jugendhaus »Benario« zur Verfügung stehen. Auch die Mittel für die außerschulische Bildung sollen wegfallen. »Dies stellt sowohl auf der fachlichen als auch auf der finanziellen Ebene einen Einschnitt dar, der auf das Ende des Hauses und des Vereins AJZ e.V. hinausläuft«, erklärte Mike Czepyha vom Vereinsvorstand gegenüber ND. Derzeit wird das Haus mit 2,5 Stellen aus der Jugendförderung der Stadt getragen. Schon 2008 musste eine Stelle gestrichen werden.

Würde der aktuelle Kürzungsplan umgesetzt, droht dem AJZ ein Tod auf Raten. »Bei einer Schließung würden auch vielfältige ehrenamtliche Projekte wegfallen«, warnt Czepyha und verweist unter anderem auf internationalen Jugendaustausch. Zugleich würde einer der letzten Räume in der Region verschwinden, wo Konzerte stattfinden, auf denen Neonazis nicht geduldet werden. So wäre ein Ende des AJZ ein Verlust für die Jugendarbeit und die nichtrechte Kultur in der Region.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.