Dubai-Mord Thema der EU-Außenminister
Israel weist Verantwortung des Mossad zurück
Brüssel/Jerusalem (dpa/ND). Mehrere Außenminister der EU wollen am Montag am Rande eines Treffens in Brüssel mit dem israelischen Außenminister Avigdor Lieberman über die Ermordung des Hamas-Funktionärs Mahmud al-Mabhuh vom Januar in einem Hotel in Dubai sprechen, teilten EU-Diplomaten am Freitag mit. Lieberman hält sich am Montag in Brüssel zu einem Besuch auf. Er nimmt jedoch nicht an den EU-Beratungen teil.
Im Kreis der EU-Außenminister steht der Mord zwar nicht offiziell auf der Tagesordnung, doch könne keineswegs ausgeschlossen werden, dass darüber geredet werde, hieß es in Brüssel. Der israelische Geheimdienst Mossad steht im Verdacht, Agenten mit gefälschten Pässen aus EU-Ländern ausgestattet und mit der Ermordung Mabhuhs beauftragt zu haben. Der britische Außenminister David Miliband und sein belgischer Amtskollege Steven Vanackere bestätigten bereits, dass sie mit Lieberman reden wollten. Auch andere Minister wollten von Lieberman Auskunft verlangen. Erforderlich sei eine möglichst rasche und »lückenlose Aufklärung«, sagte der Sprecher des Auswärtigen Amtes, Andreas Peschke, am Freitag in Berlin. Der israelische Gesandte, der am Donnerstag deswegen mit dem AA-Nahostbeauftragten Andreas Michaelis zusammengekommen war, habe weitere Auskünfte zugesagt.
Derweil wies Israel Forderungen nach einem Haftbefehl gegen Mossad-Chef Meir Dagan in der Affäre um die Ermordung des Hamas-Führers als »lächerlich« zurück. Die Polizei in Dubai habe bislang keine Beweise für eine Verstrickung des israelischen Geheimdienstes vorgelegt, hieß es. Dubais Polizeichef hatte die Festnahme Dagans gefordert, sollte sich die Drahtzieherschaft des Mossad bestätigen. »Bis heute weiß niemand, was passiert ist«, sagte ein hochrangiger israelischer Vertreter.
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