Banken in Italien vor Gericht
Stadt Mailand klagt wegen Derivat-Verlusten
Mailand (AFP/ND). In Italien hat ein Prozess gegen vier ausländische Banken wegen Betrugs begonnen. Die Deutsche Bank, die zur verstaatlichten Hypo Real Es-tate (HRE) gehörende Depfa sowie die US-Investmentbank JP Morgan und die Schweizer UBS müssen sich seit Donnerstag in Mailand ebenso vor Gericht verantworten, wie elf Manager der Banken und zwei frühere Angestellte der Stadt Mailand. Den Finanzinstituten wird Betrug bei der Neuverhandlung der Schulden der Stadt Mailand im Jahr 2005 vorgeworfen. Die Banken sollen der norditalienischen Stadt hoch komplizierte und risikoreiche Finanzprodukte mit dem Argument verkauft haben, dass sie durch die Investition in die Papiere Geld spart.
Mailand schätzt die Verluste durch den mutmaßlichen Betrug bislang auf 300 Millionen Euro. Endgültig sei dies aber erst im Jahr 2035 zu sagen, wenn der Vertrag ausläuft. Die Banken sollen an dem Geschäft 100 Millionen Euro verdient haben. Die Verhandlung wurde am Donnerstag zunächst auf den 19. Mai vertagt und in die Zuständigkeit eines anderen Richters überwiesen. Geschäfte dieser Art gab es auch mit zahlreichen anderen Kommunen.
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