Radar liefert 3D-Bild der Erde
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»Wissen für morgen«, lautet das Motto des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) auf der diesjährigen ILA. Vor allem auf dem Gebiet der Erdbeobachtung will man eigene Erfahrungen nutzen. Für diesen Bereich zählt Astronaut und Brigadegeneral Thomas Reiter verantwortlich. Er informierte unter anderem über den Fortgang des Projekts »Erde in 3D«. Am 21. Juni um 04:14:02 Uhr MESZ soll mit einer Dnjepr-Trägerrakete vom Weltraumbahnhof Baikonur der deutsche Erdbeobachtungssatellit TanDEM-X auf eine 514 Kilometer hohe Umlaufbahn geschossen werden. In einem Abstand von nur wenigen hundert Metern wird TanDEM-X neben dem bereits 2007 gestarteten TerraSAR-X fliegen (Abb.). Im Verbund sollen die beiden Radar-Satelliten die komplette Landoberfläche der Erde in 3D vermessen. Die Abweichung von der irdischen Realität wird dabei maximal zwei Meter betragen. Im schwedischen Koruna, im kanadischen Inuvik und in der antarktischen O'Higgins-Station werden die Daten gesammelt und dann ans deutsche Fernerkundungsdatenzentrum in Oberpfaffenhofen übermittelt.
Das Motto »Wissen für morgen« bezieht sich aber nur auf naturwissenschaftliche oder technische Projekte. Zwar ist die Fortführung der Raumforschung im Koalitionsvertrag verankert, aber der wurde bekanntlich vor den aktuellen Krisen unterzeichnet. Doch das Bundeswirtschaftsministerium will sich dem Vernehmen nach für ein nationales Raumforschungsprogramm noch bis mindestens November Zeit lassen. DLR-Vorstandschef Johann-Dietrich Wörner fürchtet, dass sich verschiedene Staaten in ihrer Not mit dem Rotstift über Forschungsbereiche hermachen und damit bereits vereinbarte Projekte platzen lassen. René Heilig
Abb.: Astrium
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