Panik bei Schnupfen
Eltern geben Kindern zu viele Medikamente
Mit dem leichtfertigen Verabreichen frei verkäuflicher Medikamente gegen Erkältungskrankheiten setzen Eltern die Gesundheit ihrer Kinder aufs Spiel. Der übertriebene Gebrauch von Medikamenten gegen Fieber, Husten oder Schnupfen könne dem Körper schaden, heißt es in einer australischen Untersuchung, die am Montag bei einer Tagung des Internationalen Pharmaverbands in Lissabon veröffentlicht wurde. Zahlreiche Käufer hielten nicht verschreibungspflichtige Medikamente für weniger gefährlich als solche auf Rezept, erklärte Studienleiterin Rebekah Moles. Dies habe die Forscher »überrascht und beunruhigt«. Für die Studie befragten die Forscher 97 Eltern und Angestellte von Kindertagesstätten in ganz Australien. 44 Prozent der Studienteilnehmer hätten eine falsche Dosierung verabreicht, heißt es in der Studie. Nur knapp zwei Drittel seien in der Lage gewesen, die genaue Dosis zu benennen, die sie verabreichen wollten.
Die Giftnotrufstelle im australischen Bundesstaat New South Wales, die auch Notrufe aus anderen Bundesstaaten entgegennimmt, habe bei knapp jedem zweiten eingehenden Anruf im Jahr 2008 die versehentliche Überdosierung von Medikamenten bei Kindern zum Gegenstand gehabt. 15 Prozent der Kinder hätten ins Krankenhaus gebracht werden müssen, heißt es in der Studie.
Australien sei bei der falschen Anwendung frei verkäuflicher Medikamente wahrscheinlich kein Einzelfall, schreiben die Verfasser. Für Eltern in der ganzen Welt sei es wichtig, die Arzneien angemessen zu verabreichen. AFP/ND
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.