Islam als Etikett

Gudrun Krämer:

  • Lesedauer: 1 Min.

Die Berliner Islamwissenschaftlerin Gudrun Krämer sieht im Islam kein grundsätzliches Problem für Deutschland. Es gebe Personen, die einen für die deutsche Gesellschaft nicht akzeptablen Islam vertreten, sie dürften aber nicht für das Ganze genommen werden. Beim Thema Islam müsse sich die Gesellschaft allenfalls mit einzelnen Gruppen im Rahmen des Rechtsstaates auseinandersetzen. Auch gebe es hierzulande nur eine verschwindend kleine Minderheit, die sich das islamische Rechtssystem der Scharia als Gesetzesgrundlage wünscht.

Weiter rät die Wissenschaftlerin, die »eifernde« Debatte um das Kopftuch beiseite zu schieben, um über Inhalte zu sprechen. Ein Beispiel sei die Frage, was wir muslimischen Mädchen und Frauen in Bildungsfragen bieten und abverlangen.

Viele Menschen wollten nicht ständig nur durch den Islam definiert werden. Momentan werde in Deutschland jeder Türke, Araber, Bosnier, Kurde oder Albaner vor allem als Muslim eingestuft. Nicht nur die Muslime seien ein Teil von Deutschland, sondern es sei auch der Islam.

Die Leiterin des Instituts für Islamwissenschaften an der Freien Universität Berlin erhält am Montag in Düsseldorf den mit 100 000 Euro dotierten Gerda-Henkel-Preis für historische Forschungen. epd  

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -