China vergibt eigenen Friedenspreis
Anhaltende Kritik aus Peking an Nobelkomitee
Peking (dpa/ND). Vor Verleihung des Friedensnobelpreises an den inhaftierten chinesischen Systemkritiker Liu Xiaobo wird in China ein konkurrierender »Konfuzius-Friedenspreis« vergeben. Taiwans ehemaliger Vizepräsident Lien Chan erhält die Auszeichnung für seinen Einsatz zur Aussöhnung mit China.
Die Notwendigkeit eines eigenen chinesischen Friedenspreises begründeten die Organisatoren in Peking damit, dass Norwegen in der Minderheit sei, wenn es um Freiheit oder Demokratie gehe. China hingegen sei »ein Symbol des Friedens«. Es müsse mit seinen 1,3 Milliarden Menschen »eine größere Stimme bekommen«.
Internationale Gruppen verurteilten am Mittwoch die verschärfte Verfolgung Andersdenkender in China seit der Bekanntgabe der Nobelpreisverleihung an Liu vor zwei Monaten. Die in den USA ansässige Organisation Human Rights Watch (HRW) forderte die Freilassung Lius und seiner unter Hausarrest stehenden Frau, damit sie den Nobelpreis am Freitag in Oslo entgegennehmen können. Amnesty International verurteilte Chinas »politischen Druck und die wirtschaftliche Erpressung« anderer Staaten, die sie veranlassen solle, der Zeremonie fernzubleiben. Außer China nehmen 18 weitere Staaten nicht teil – mehr als in früheren Jahren.
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