Diabetiker oft herzkrank

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Diabetes und Herzerkrankungen hängen nach Expertenangaben eng zusammen. Das war das Thema einer Konferenz in Berlin, veranstaltet von den Herz- und Diabeteszentren Karlsburg in Ostvorpommern und Bad Oeynhausen in Nordrhein-Westfalen.

»Der Zusammenhang ist wissenschaftlich längst bewiesen, doch zu oft wird Diabetes nicht rechtzeitig erkannt. Er tut nicht weh«, sagte der Ärztliche Direktor des Klinikums Karlsburg, Wolfgang Motz, auf der Konferenz, an der 300 Herz- und Diabetesspezialisten teilnahmen. In Karlsburg werde bei jedem Herzpatienten nach Diabetes gefahndet und umgekehrt bei jedem Diabetiker nach Gefäßerkrankungen, sagte Motz.

Zwei Drittel aller Herzpatienten haben Studien zufolge Diabetes oder bereits einen gestörten Glukosestoffwechsel. Im Klinikum Karlsburg würden beide Erkrankungen gut behandelt. Entsprechende Schnittstellen sollten auch zwischen Haus- und Facharzt sowie Facharzt und Klinik besser funktionieren, mahnte Motz.

Die Dunkelziffer der Menschen über 55, die vom Typ-2-Diabetes und seinen Vorstufen betroffen sind, sei enorm hoch, sagte Diethelm Tschöpe, Direktor in Bad Oeynhausen und Vorsitzender der Stiftung »Der herzkranke Diabetiker«. Es sei aber wichtig, zeitig die richtige Therapie zu beginnen und die Lebensweise umzustellen. Ausreichende Bewegung, gesunde Ernährung mit wenig Cholesterin und mehr ungesättigten Fettsäuren sowie Nikotinverzicht seien lebenswichtig. Die Stiftung unterstütze deshalb die Aufklärung unter Ärzten und der Bevölkerung.

Dennoch fürchtet Tschöpe: »Es kommt ein Tsunami auf uns zu, die Kosten für das Gesundheitssystem sind gigantisch.« Waren vor fünf Jahren 25 Milliarden Euro zur Behandlung des Diabetes und der Folgeerkrankungen in Deutschland notwendig, könnten 2010 die prognostizierten 40 Milliarden Euro überschritten werden. dpa/ND

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