Italiener beklagen organisierte Gewalt
Über 100 Verletzte bei Mittwoch-Krawallen
Rom (dpa/ND). Regierung und Opposition in Italien haben die schweren Krawalle in Rom als Ergebnis »organisierter Gewalt« verurteilt. »Die Bilder der Zusammenstöße sind um die Welt gegangen und haben ein hässliches Licht auf unser Land geworfen«, erklärte der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi am Mittwoch in einem TV-Interview zu den Ausschreitungen. Hier gehe es nicht um freie Meinungsäußerung von Regierungsgegnern, sondern um »organisierte Randalierer«.
Nach Berlusconis knappem Sieg bei einem Misstrauensvotum hatten sich am Dienstag einige hundert Personen Straßenschlachten mit der Polizei geliefert und Teile des historischen Stadtzentrums verwüstet. Mehr als 100 Menschen wurden verletzt, etwa die Hälfte davon Polizisten. Es gab 41 Festnahmen.
Auch der Chef der größten Oppositionspartei, der Demokratischen Partei, Pierluigi Bersani, verurteilte die Ausschreitungen: »Es gibt keinen Grund, der diese Krawalle rechtfertigen kann.« Im Zentrum der Kritik stand Berlusconis Innenminister Roberto Maroni von der Lega Nord. Er habe die Verwüstung der Innenstadt nicht verhindert.. Allein in Rom hatten am Tag der Abstimmungen nach Angaben der Organisatoren mehr als 100 000 Personen gegen die Politik Berlusconis protestiert.
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