Seife links liegen lassen

Haut braucht im Winter vor allem viel Feuchtigkeit

  • Janne Hiller
  • Lesedauer: 4 Min.
Trockene, rissige Hände und juckende Beine, davon werden im Winter viele Menschen geplagt. Warum ist das so? Und was lässt sich dagegen tun?

Im Winter produzieren die Talgdrüsen in der Haut weniger Fett als im Sommer. Fett schützt die Haut aber vor dem Austrocknen, weil es verhindert, dass die Feuchtigkeit aus der Haut verdunstet. Je kälter es wird, desto weniger Talg wird produziert und ab minus acht Grad Celsius stellen die Drüsen die Talgproduktion komplett ein. Doch die Kälte ist nicht das einzige Problem: Auch stark beheizte Räume lassen die Haut leiden, weil der extreme Wechsel von der Kälte draußen und der Wärme innen sie stresst. Wer dem nicht entgegenwirkt, riskiert Risse, Juckreiz und Spannungen.

Der erste Schritt zum Vermeiden von Hautproblemen im Winter ist also: Zuhause nicht zu viel heizen. Bei geringer Luftfeuchtigkeit helfen Schalen mit Wasser auf dem Heizkörper. Luftbefeuchter sind mit Vorsicht zu genießen, weil sich in ihnen schnell Schimmelpilze bilden, die besonders Allergikern Probleme bereiten können. Doch weder draußen noch in öffentlichen Räumen oder am Arbeitsplatz herrscht optimales Klima, deshalb heißt es: vorbeugen. Die Haut braucht Fett und das erfordert die richtige Creme. Im Winter sollten Sie eine Creme mit mindestens 50 Prozent Fettgehalt (auch: Lipidanteil) verwenden. Wer auf Feuchtigkeitscreme nicht verzichten möchte, sollte sie unter der fettenden Creme auftragen, denn sie allein reicht nicht aus, um die Haut zu schützen. Bei Kälte kann sie sogar frieren. Die Hauptbestandteile der meisten Hautcremes sind Wasser und Öl. Die richtige Creme für den Winter enthält mehr Öl als Wasser, sie besteht also auf einer Wasser-in-Öl-Basis. Oft haben Nachtcremes dieses Mischverhältnis, nehmen Sie es also nicht so genau, ob auf der Verpackung Tagespflege oder Nachtpflege steht. Weitere Inhaltsstoffe, die die Haut vor dem Trocknen schützen, sind: Glycerin, Hyaluronsäure und Urea. Sie geben der Haut Feuchtigkeit, die sie wegen des hohen Fettanteils der Creme auch speichern kann. Es genügt, wenn einer dieser Stoffe in der Creme enthalten ist.

Auch beim Reinigen der Haut gilt es im Winter, einiges zu beachten. Sie sollten so wenig Seife wie möglich verwenden und bei Waschlotionen darauf achten, dass sie ph-neutral und rückfettend sind. Gesichtswasser mit Alkohol trocknet die Haut aus, unabhängig davon, ob Winter oder Sommer ist. Besser sind alkoholfreie Gesichtswasser oder Reinigungsmilch. Auf regelmäßige Peelings verzichten Sie im Winter lieber auch. Denn sie reizen die Haut und können Pickel sowie Hautrötungen verursachen. Nutzen Sie lieber einen rauen Massagehandschuh, um die Haut vorsichtig abzureiben und für eine gute Durchblutung zu sorgen. Wer sich gern in einem heißen Schaumbad entspannt oder unter der heißen Dusche aufwärmt, dem wird das Folgende missfallen: Heißes Wasser ist tabu. Selbstverständlich soll niemand in kaltem Wasser schlottern, aber sehr heiße Bäder und Duschen trocknen die Haut zusätzlich aus. Wenn Sie auf ein regelmäßiges Bad nicht verzichten möchten, achten Sie darauf, dass die Temperatur nicht über 38 Grad steigt. Außerdem sollte das Bad nicht länger als zehn Minuten dauern. Wie bei der Gesichtspflege gilt auch unter der Dusche und in der Badewanne: Duschöl und rückfettende Waschlotionen sind besser als stark parfümierte Duschgels. Nach dem Waschen sollten Sie sich mit rückfettenden Körperlotionen eincremen.

Wer seine Haut verwöhnen möchte, kann gelegentlich eine pflegende Gesichtsmaske auflegen, die Nährstoffe und Feuchtigkeit spendet. Um aufgerissene, blutige Lippen zu verhindern, sollte ein Fettstift immer parat sein. Eine Alternative dazu ist, die Lippen mit Honig einzucremen. Für geschmeidige Hände und Füße über Nacht sorgt eine dicke Schicht rückfettende Creme, über die Sie Handschuhe und Socken ziehen.

Obwohl die Winterkälte oft ungemütlich ist, sollte sich niemand davon abhalten lassen, jeden Tag für wenigstens 15 Minuten an die frische Luft zu gehen. Das Tageslicht ist nicht nur gut für die Haut, sondern auch fürs Gemüt. Wer dann noch ausreichend Obst und Gemüse isst und so den Körper von innen mit Vitaminen stärkt, sollte mit unbeschadeter Haut durch den Winter kommen.

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