Palmer wehrt sich gegen Homophobie-Vorwurf

Tübingens OB: Thesen zusammenhanglos zitiert

  • Lesedauer: 1 Min.

Tübingen (dpa/ND). Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) wehrt sich gegen den Vorwurf, Politik gegen Schwule und Lesben zu machen. Seine von der »Frankfurter Rundschau« zitierten Thesen dazu seien aus dem Zusammenhang gerissen worden, argumentierte er am Montag.

Die Zeitung hatte über ein internes Papier berichtet, in dem sich Palmer kritisch über die Forderung der Grünen nach einem uneingeschränkten Adoptionsrecht für homosexuelle Paare geäußert hatte. Die Grünen müssten auf »radikales Oppositionsgehabe und Fokussierung auf klassisch grüne Themen« verzichten. Dann könnten sie auch der Union und der FDP mehr Wähler abspenstig machen. Außerdem schrieb er, das Adoptionsrecht für Schwule und Lesben sei vorerst keine Forderung, »mit der sich 25 Prozent der Deutschen gewinnen lassen«. Diese Argumentation wurde in der Partei und in schwul-lesbischen Internetforen heftig kritisiert. Der Politiker wurde als »homophob« und »widerlich« bezeichnet.

Palmer stellt klar, beide Formulierungen hätten nichts miteinander zu tun. »Der Satz ist korrekt zitiert. Er diente aber dazu, zu illustrieren, dass uns häufig noch gesellschaftliche Mehrheiten für unsere Forderungen fehlen«, sagte er.

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