Werbung

Schwarze UN-Liste soll kürzer werden

Versöhnungsgeste Kabuls an gemäßigte Taliban

  • Lesedauer: 2 Min.
Die Vereinten Nationen erwägen nach Angaben des deutschen UN-Botschafters Peter Wittig, mehrere Verdächtige von ihrer Sanktionsliste gegen die afghanischen Taliban zu streichen.

Kabul (AFP/ND). Auch die gegen diese Personen verhängten Sanktionen sollen damit im Zuge einer Versöhnungspolitik der afghanischen Regierung aufgehoben werden, teilte der deutsche UN-Botschafter während eines Besuchs in Kabul mit. Der Sanktionsausschuss für Al Qaida und Taliban des UNO-Sicherheitsrates unter Wittigs Vorsitz wird voraussichtlich Mitte des Monats darüber entscheiden, welche Namen von der Liste genommen werden sollen. Damit dies tatsächlich geschieht, müssen alle 15 Mitglieder des Sicherheitsrates dem zustimmen.

Wittig äußerte während seines Besuchs in Kabul Verständnis für das Anliegen afghanischer Politiker, etwa 50 Personen von der Liste zu nehmen. Allerdings würden wahrscheinlich nicht alle Namen gestrichen. Derzeit umfasst die Schwarze Liste 486 Namen, 138 davon werden mit den islamistischen Taliban in Verbindung gebracht. Die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen sind aufgefordert, gegen die aufgeführten Personen Reiseverbote zu verhängen und ihre Konten einfrieren.

Die Regierung des afghanischen Präsidenten Hamid Karsai strebt eine Aussöhnung mit gemäßigten Taliban an, die der Gewalt abschwören und sich zur afghanischen Verfassung bekennen. US-Verteidigungsminister Robert Gates hatte am Wochenende erklärt, Versöhnungsgespräche mit den Taliban könnten möglicherweise bereits in diesem Winter angestoßen werden. Voraussetzung sei aber, dass die Taliban ihre Waffen niederlegen und ihre Verbindungen zu Al Qaida abbrechen.

Kommentar Seite 4

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.