Mit Pflanzen fantasievoll weben

GARTEN: Schützende Bodenteppiche mit und ohne Blüten

  • Brigitte Müller, Hobbygärtnerin und Umweltautorin
  • Lesedauer: 3 Min.

Wind und Wetter ungeschützt ausgesetzt zu sein, tut nicht nur uns nicht gut. Die Haut der Erde leidet ebenso unter den Elementen Wind, Sonne, Regen, Hitze und Kälte, wenn sie nackt ist. Die Natur weiß dagegen ein wirksames Mittel: zudecken. Entweder tut sie es mit einem lebendigen Florateppich oder mit abgestorbenen Pflanzenteilen. So bleibt der Boden locker und verkrustet nicht. Die unzähligen kleinen Bewohner der Erdkrume haben es warm und feucht, sind geschützt und können unentwegt lockeren Humus produzieren.

Jede Möglichkeit, Feuchtigkeit im Boden zu halten, sollten wir nutzen. Es gibt viele niedrige Stauden und kleine Gehölze, die sich zum Knüpfen von bunten Teppichen im Garten eignen. Für jeden Standort finden sich die passenden Pflanzen. Kriechender Günsel und Waldmeister haben sich in meinem Garten um die Azalee fast von allein zusammengefunden (Foto: B. Müller). So wie das Trio sich jetzt präsentiert, hatte ich es nicht geplant; es hat sich einfach so ergeben. Ich lasse mich gern überraschen von Gestaltungsideen der Natur.

Günsel und Waldmeister bilden Wurzelausläufer, sind auf diese Weise wie viele Bodendecker auf Ausbreitung bedacht. Und sie erobern schnell das Gelände nicht nur an feuchten halbschattigen Plätzen. Nach der Blüte des Günsels (Ajuga reptans) kann man problemlos zum Beispiel Cosmeen in den Teppich knüpfen, die dann bis zum Frost dort ihre Farben strahlen lassen.

Vor den Blüten dieses Bodendeckers, die von Hummeln geliebt werden, können Krokusse und Traubenhyazinthen den grünen oder rotbraunen Blätterteppich mit Farbe beleben. Entweder kunterbunt durcheinander, oder man webt mit ihnen fantasievolle oder schlichte grafische Muster – ganz nach Belieben.

Bodendeckerpflanzen sind sehr vielgestaltig, extrem widerstandsfähig, langlebig, genügsam und vor allem pflegeleicht. Wo sie erst einmal Fuß gefasst haben, muss man sich kaum mehr um sie kümmern, kann ihnen entspannt beim Wachsen und Blühen zuschauen.

Unter Bäumen und Sträuchern entfaltet sich gern das Kleine Immergrün (Vinca minor), das sich von April bis Juni mit weißen oder blauen Blüten schmückt. Ein paar Narzissen und Osterglocken dazwischen verlängert die Blütezeit an diesem Platz.

Frauenmantel (Alchemilla) ist auch ein denkbar unkompliziertes Gewächs und zudem ein Heilkraut. Er wächst im Schatten ebenso wie in der Sonne, hat reizvolle Blätter, an denen sich Regen- und Tautropfen als silberne Perlen sammeln. Im Juni trägt er grazile Blütenrispen, die mit ihrem leuchtenden Gelb Licht in schattige Ecken bringen. Lungenkraut, Glockenblumen, Farne hat er gern in seiner Nachbarschaft.

Um den Boden an unbeschatteten Gartenplätzen vor der Sonne zu schützen, eignen sich viele Fetthennen (Sedum). Eine Mischung aus verschiedenen Sorten dieser sehr anspruchslosen Pflanzenfamilie mit den dicken und vielgestaltigen Blättern lässt den Bodenteppich von Mai bis September in Weiß, Gelb, Rosa und Rot erblühen. Allein die unterschiedliche Blattfärbung reizt zum Gestalten. Von silbergrau über grün, bläulich, braunrot bis dunkelpurpur reicht die abwechslungsreiche Palette.

Erwähnt sei nur noch, dass sich auch duftende Teppiche aus allerlei Pflanzen knüpfen lassen. Und alle schützen den Boden.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.