Streit um Renten für DDR-Übersiedler

Justizministerin schaltet sich in Konflikt ein

  • Lesedauer: 1 Min.

Halle (dpa/ND). Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) hat sich in den Streit um die Renten jener Übersiedler eingeschaltet, die vor dem Mauerfall aus der DDR in die Bundesrepublik übersiedelten, und dabei Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) mangelnde Einsicht zur Last gelegt. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung.

Die rund 200 000 Übersiedler werden nicht – wie ihnen nach der Übersiedlung zugesagt worden war – nach dem Fremdrentengesetz verrentet, sondern nach dem Rentenüberleitungsgesetz. Das Fremdrentengesetz ging von der Annahme aus, dass die Übersiedler immer in der Bundesrepublik gearbeitet hatten; das Rentenüberleitungsgesetz hebt diese Annahme auf und behandelt sie im Prinzip wie jene DDR-Bürger, die erst nach dem Mauerfall zu Bundesbürgern wurden. Dies führt zu Einbußen von durchschnittlich 250 Euro pro Monat.

Die Betroffenen haben sich organisiert und versuchen, juristisch und politisch Druck auszuüben – bislang ohne Erfolg. Allerdings hat sich die SPD-Bundestagsfraktion jetzt ihre Position zu Eigen gemacht und dringt in einem von dem Rentenexperten Anton Schaaf eingebrachten Antrag auf Korrektur.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.