Neue Kämpfe in Somalia entbrannt
Töpfer fordert UN-Militäreinsatz
Nairobi/Berlin (epd/ND). In Somalia haben Regierungstruppen am Wochenende weitere Vorstöße gegen islamistische Milizen angekündigt. Der Kommandeur der somalischen Regierungstruppen, General Abdikarim Dagabadan, sagte laut dem somalischen Online-Dienst »Shabelle«, gegen die islamistischen Al-Shabaab-Milizen würden entscheidende Schläge geführt. Die 9000 Mann starke Truppe der Afrikanischen Union, die die Übergangsregierung stützt, begründete die gemeinsamen Vorstöße in der Hauptstadt Mogadischu mit dem Schutz der Hungerflüchtlinge. Nach UN-Angaben kamen bereits 100 000 Hilfe suchende Menschen nach Mogadischu. In Somalia sind nach UN-Schätzung 3,5 Millionen Menschen von Hunger bedroht.
Die Forderung des früheren UN-Umweltdirektors Klaus Töpfer nach einem UN-Militäreinsatz in Somalia stieß auf Skepsis. Statt militärische Optionen zu diskutieren, sei es wichtig, dass die Afrikanische Union zunächst den politischen Dialog mit den Al-Shabaab-Milizen suche, sagte Entwicklungsminister Dirk Niebel. Der neue Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe, Martin Kessler, lehnt einen internationalen Militäreinsatz strikt ab. Jede Intervention in Somalia in den vergangenen 20 Jahren habe die Konflikte nur weiter verschärft, sagte Kessler.
Seiten 3 und 4
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.