Der Herzinfarkt

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Etwa 280 000 Menschen in Deutschland (3,4 Fälle pro tausend Bundesbürger) erleiden jährlich einen Herzinfarkt. Dabei verschließt sich eines der drei Herzkranzgefäße durch ein irgendwo im Adernetz sich lösendes Blutgerinnsel, so dass Teile des Herzmuskels (Myokard) nicht mehr mit Blutsauerstoff versorgt werden.

Oft war das Herzgefäß auch selber durch Ablagerungen verengt – landläufig gerne als »verkalkt« bezeichnet. Freilich verengen sich die Herzkranzgefäße durch Beläge (Plaques). Die bestehen allerdings weniger aus Kalk (Kalziumkarbonat), sondern vor allem aus diversen Salzen, Fettbestandteilen, Eiweißstoffen und winzigen Blutgerinnseln an der Innenwand der Gefäße.

Über 56 000 Menschen erlagen 2009 einem Myokardinfarkt, knapp ein Drittel, bevor ein Helfer – ob Laie oder Arzt – überhaupt eingreifen kann. Erfreulicherweise nimmt die Zahl der Todesfälle durch Herzinfarkte seit Jahren ab: Starben im Jahr 2000 noch über 67 000 Menschen daran, sind es inzwischen pro Jahr fast elftausend weniger.

Sofern der Patient nicht rasch (möglichst innerhalb der ersten Stunde) fachgerecht behandelt wird, stirbt das vom Blutstrom abgeschnittene Gewebe innerhalb weniger Stunden ab. Kann der Gefäßverschluss innerhalb der ersten, sogenannten »goldenen« Stunde beseitigt werden, sind die Heilungschancen am besten – weshalb Laien unverzüglich als erstes den Rettungsdienst anrufen sollten. ws

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