- Anzeige -
LIMA 2025
- Anzeige -

Keine Panik!

Kommentar von Fabian Lambeck

  • Lesedauer: 2 Min.

Die Zahlen scheinen alarmierend: Der Bund muss seinen Zuschuss zur Rente auf 85 Milliarden Euro erhöhen, so meldete es die »Bild«. Springers Krawallblättchen betreibt Panikmache, dabei ist die Unterfinanzierung des Rentensystems durchaus hausgemacht. So überfrachtete man das System mit vielen versicherungsfremden Leistungen. Und mit Rücksicht auf die Arbeitgeber, die ja die Hälfte des Rentenbeitrags zahlen, hält man die Beiträge niedrig.

Die Meldung um steigende Zuschüsse wird denjenigen Auftrieb geben, die der privaten Vorsorge das Wort reden. Auch wenn längst erwiesen ist, dass den meisten Arbeitnehmern das Riestern nichts bringt. Die Gesetzliche ist in vielerlei Hinsicht sogar effizienter. So liegen die Verwaltungskosten deutlich unter den entsprechenden Gebühren der gewinnorientierten Versicherer. Zumal das Umlageverfahren einen großen Vorteil hat: Niemand kann mit dem Geld spekulieren. Viele Pensionsfonds mussten in der Krise hingegen Milliarden abschreiben.

Das deutsche Rentensystem hat aber wirklich ein großes Problem: Es fehlen solvente Einzahler. So sind die gut verdienenden Beamten und Selbstständigen außen vor. Das Millionenheer der Niedriglöhner kann kaum etwas einzahlen – von Hartz-IV-Beziehern ganz zu schweigen. Das deutsche Rentensystem ist eigentlich stabil. Nur müsste die Politik dafür Sorge tragen, dass auch der Arbeitsmarkt eine solche Stabilität erreicht. Solange dies unterbleibt, darf sich keiner wundern, wenn der Bundeszuschuss weiter steigt. Auch wenn diesmal die zu erwartenden Lohnsteigerungen Schuld sein sollen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Mehr aus: Kommentare