Libysche Rebellen siegessicher
Konkrete Pläne für Zeit nach Sturz Gaddafis vorgelegt
Bengasi (AFP/ND). Kämpfer der Rebellen sind am Mittwoch in Vororte der Stadt El-Heischa eingedrungen, die rund 250 Kilometer von Tripolis entfernt ist. Laut dem Zeitplan der Rebellen, welcher AFP am Mittwoch in Kopie vorlag, will der Übergangsrat nach einem Sieg über Staatschef Muammar al-Gaddafi von der Rebellenhochburg Bengasi in die Hauptstadt Tripolis umziehen. Nach maximal 30 Tagen will er eine Übergangsregierung ernennen, die binnen acht Monaten die Wahl eines Übergangsparlaments organisieren soll.
In der ersten Sitzung des Parlaments will der Übergangsrat seine Macht abgeben, wie es in den insgesamt 37 Artikeln zur Zukunft Libyens heißt. Das Übergangsparlament soll wiederum nach spätestens 60 Tagen ein Komitee zur Ausarbeitung einer neuen Verfassung bestimmen. Wenn Übergangsregierung und Übergangsparlament dem Entwurf zustimmen, soll die neue Verfassung dem Volk in einem Referendum zur Abstimmung vorgelegt werden.
In den 30 Tagen nach seiner ersten Sitzung soll das Parlament zudem ein Wahlgesetz verabschieden, um nach spätestens sechs Monaten »transparente und demokratische« Wahlen organisieren zu können. Die gesamte Übergangsphase werde maximal 20 Monate dauern und unter der Aufsicht der UNO stehen, versicherte der Präsident des Übergangsrates, Mustafa Abdel Dschalil.
Der Nationale Übergangsrat war am 27. Februar während der ersten Tage des Aufstands ins Leben gerufen worden. Er steht seitdem unter dem Vorsitz von Dschalil, zuvor Justizminister Gaddafis. Dem Rat gehören 40 Mitglieder an. Angeblich aus Sicherheitsgründen wurden bisher nur die Namen von 13 Mitgliedern, mehrheitlich Anwälte und Professoren, bekanntgegeben.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.