Erdbeben erschüttert den Himalaja

Mindestens 59 Menschen sterben in Indien und angrenzenden Ländern nach Erdstößen der Stärke 6,8

  • Lesedauer: 2 Min.
Ein Erdbeben im Himalaja hat viele Todesopfer gefordert, und die Rettungskräfte haben noch längst nicht alle betroffenen Regionen erreicht. Die Bergungsarbeiten werden von Stromausfällen und Regen behindert, Erdrutsche haben Straßen unpassierbar gemacht.

Nach dem Erdbeben im Himalaja steigt die Opferzahl im Nordosten Indiens und in den Nachbarländern an. Insgesamt kamen nach Angaben von Behörden und örtlicher Medien vom Montag mindestens 59 Menschen ums Leben, die meisten davon im indischen Bundesstaat Sikkim. Unterdessen liefen die Rettungsarbeiten nach dem Beben der Stärke von 6,8 an. Menschen in Teilen Indiens, Nepals, Chinas, Bhutans und Bangladeschs haben die Erdstöße am Sonntagabend in Panik versetzt.

Die Polizei in der am schwersten betroffenen Region Sikkim meldete 35 Tote. Die Nachrichtenagentur IANS berichtete, in den Bundesstaaten West-Bengalen und Bihar seien zahlreiche weitere Menschen ums Leben gekommen. In den drei betroffenen indischen Bundesstaaten seien mehr als 200 Menschen verletzt worden, die meisten davon durch einstürzende Wände oder Dächer. In Tibet starben nach Angaben der staatlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua sieben Menschen. In Nepal berichteten örtliche Medien von fünf Toten. Im Königreich Bhutan kam nach Angaben des Katastrophenschutzes ein Mensch bei einem Erdrutsch ums Leben.

Das Epizentrum des Bebens lag nach Angaben der indischen Meteorologiebehörde (IMD) im Himalajagebirge 68 Kilometer nordwestlich von Gangtok, der Hauptstadt Sikkims. In Gangtok stürzten mehrere Häuser ein, andere Gebäude wurden schwer beschädigt.

In Bangladeschs Hauptstadt Dhaka flohen tausende Menschen aus ihren Häusern, als die Erde bebte. In Sikkim und dem angrenzenden Bhutan wurden Strom- und Telefonverbindungen unterbrochen.

In Sikkim gelang es Rettungskräften zunächst nicht, alle betroffenen Gegenden zu erreichen. Befürchtet wurde ein weiterer Anstieg der Opferzahl. Bergungsarbeiten wurden durch Regen, Stromausfälle und Erdrutsche erschwert. Letztere blockierten an mehreren Stellen die Schnellstraße, die Sikkim mit anderen Bundesstaaten verbindet. 4000 Soldaten werden für Rettungsarbeiten eingesetzt.

Südasien wird immer wieder von schweren Erdbeben erschüttert. Erst Ende des Jahres 2005 hatte ein Erdbeben der Stärke 7,6 in Kaschmir etwa 74 000 Menschen in Pakistan und Indien das Leben gekostet. dpa

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