Nahöstliche »Illusion«

Pessimismus nach Beginn neuer Gespräche

  • Lesedauer: 1 Min.
Vertreter Israels und der Palästinenser haben einer Wiederaufnahme des Friedensprozesses nach den ersten direkten Gesprächen seit mehr als einem Jahr wenig Chancen eingeräumt.

Jerusalem (AFP/nd). Es sei schwierig, optimistisch zu sein, wenn Palästinenserpräsident Mahmud Abbas »niemals den jüdischen Staat anerkennen wird«, sagte der israelische Minister Benny Begin am Mittwoch. Auch Abbas' Forderungen, Israel müsse sich sofort auf die Grenzen von 1967 zurückziehen und den Siedlungsbau einstellen, gäben keinen Anlass zum Optimismus, erklärte Begin im israelischen Rundfunk. Gleiches gelte für dessen Drohung mit »harten Maßnahmen«.

Jossi Beilin, einer der Initiatoren der Osloer Verträge zur palästinensischen Autonomie, sagte im Radio, die Gespräche seien seiner Meinung nach »vergeblich und zum Scheitern verurteilt«. Es gebe »nicht die geringste Chance auf ein Minimum an Übereinkunft«. Das Nahost-Quartett aus USA, EU, UNO und Russland müsse ein vorläufiges Abkommen zu den Grenzen vorlegen, das die Grundlage für ein dauerhaftes Abkommen darstelle.

Der in Israel inhaftierte Palästinenserführer Marwan Barghuthi, Anführer der zweiten Intifada, schrieb in einem veröffentlichten Brief, die »Illusion« einer Wiederaufnahme des Friedensprozesses dürfe nicht länger aufrechterhalten werden. »Der Friedensprozess ist gescheitert, er ist zu Ende, und es bringt nichts, verzweifelt zu versuchen, eine Leiche wiederauferstehen zu lassen.«

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.