Bundesbank mit Miniplus
Milliardenrückstellungen wegen der Schuldenkrise
Frankfurt am Main (dpa/nd). Die Schuldenkrise in Europa hat den Gewinn der Bundesbank auf den niedrigsten Wert seit acht Jahren gedrückt. Statt erwarteter 2,5 Milliarden Euro kassiert Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) nur 643 Millionen Euro aus Frankfurt.
Der Fortbestand der Währungsunion steht für Bundesbankpräsident Jens Weidmann außer Frage. Doch die Notenbank sorgt mit Milliardenrückstellungen für mögliche Zahlungsausfälle aus Staatsanleihen vor, wie sie am Dienstag erklärte. Die Rückstellung wurde von 4,1 Milliarden Euro (2011) auf 7,7 Milliarden Euro fast verdoppelt.
In der Bilanz häuften sich im Zuge der Krise gigantische Summen an Forderungen im Target2-System an, über das ein Großteil des grenzüberschreitenden Geldverkehrs im Euroraum abgewickelt wird. Zum Jahresende 2011 summierten sich die Forderungen auf 463 Milliarden Euro. Ende Februar waren es 547 Milliarden Euro.
2011 stand nur dank höherer Zinserträge unter dem Strich noch ein Plus. Die Nettozinserträge beliefen sich auf 4,8 Milliarden Euro nach 3,6 Milliarden Euro 2011.
Die Bundesbank hält an ihrer Prognose fest, dass die deutsche Wirtschaft 2012 um 0,6 Prozent wachsen werde - nach 3,0 Prozent im Vorjahr. Vor allem wegen stark gestiegener Energiepreise erhöhte die Bundesbank allerdings ihre Inflationserwartung von 1,8 Prozent auf »über zwei Prozent«.
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