Schavan-Stipendium vor dem Aus

  • Lena Tietgen
  • Lesedauer: 2 Min.

Dem Deutschlandstipendium, Lieblingskind von Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU), das anstelle eines flächendeckenden Bafög Studierende fördern sollte, fehlen die notwendigen privaten Förderer. Auf www.spiegel.de heißt es: »Von den verplanten 36 Millionen Euro für 2012 sind bislang nur 5,5 Millionen auf Konten von Studenten geflossen (und gehen) damit zurück in den Bundeshaushalt.« (bit.ly/NjMUGF)

Hamsi findet es »unglaublich, dass das Programm weiterläuft. Sein Scheitern war vorherzusehen. Wir sind nicht in USA, wo schwerreiche Alumni ihrer Alma Mater auf Lebenszeit verbunden sind und sie auch finanziell fördern. Dass die Hälfte des Stipendiums von privaten Geldgebern finanziert werden soll, hat das Programm von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Hätte man die Studenten zu 100 Prozent durch das Stipendium finanziert, dann wäre die Förderzahl wesentlich höher und es würden keine Millionen verfallen.«

Auch www.tagesschau.de nimmt sich des Themas an: »Offenbar tun sich viele Hochschulen schwer, private Spender aufzutreiben - und manche beteiligen sich erst gar nicht an dem Verfahren.« (bit.ly/Ju0PGx)

StudentUVWXYZ stutzt: »Fehlende Geldgeber? Nicht wirklich, seit Jahren bleiben massenhaft Stipendien ungenutzt. Grund dafür sind die immer gleichen Anforderungen. ›Herausragende Leistungen‹ erfüllen, je nach Definition, maximal 10 Prozent der Studenten. Wozu also noch mal 8 Prozent für dieselbe Zielgruppe, definiert nach den gleichen oberflächlichen Kriterien (Notendurchschnitt)? Unis haben für ihre Topstudenten oft schon genug lukrativere Stipendien.« Für Son Goku soll »das Bildungssystem nicht ausschließlich wirtschaftlichen Interessen sondern primär der Ausprägung charakterlicher Eigenschaften, Talente und Anhäufung von Wissen dienen. Dies befähigt Menschen, bewusst Entscheidungen für ihr Leben zu treffen. Die Kommerzialisierung des Bildungssektors ist eine enorme Gefahr für die freiheitliche Demokratie.« Anonym187 will »das Geld einer großen Masse zur Verfügung stellen und nicht einer kleinen Minderheit!«

Nur sui generis sagt: »Weiter so. Deutschlands Bildungssystem ist in der internationalen Gemeinschaft führend. Aber es gibt immer noch Verbesserungsmöglichkeiten, siehe der bürokratische Aufwand in manchen Bereichen. An der Verteilung im Schulsystem in die Sekundarstufe muss ebenfalls noch etwas gefeilt werden, manche Lehrer missbrauchen leider Gottes ihre Macht (intelligente und begabte Schüler, die dann in der falschen Schule landen). Das Deutschlandstipendium ist eine gute Idee, sollte aber nicht bei einem fixen Wert bleiben. Neben Abschaffen der Studiengebühren muss es auch für ältere Studenten eine finanzielle Möglichkeit geben.«

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