Mehrheit der Länder gegen Ämterfusion

Überwiegend Skepsis zu Verfassungsschutzreform

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin (dpa/epd/nd). Bei der anstehenden Reform des Verfassungsschutzes stehen die Bundesländer einer Zusammenlegung von Landesämtern des Geheimdienstes überwiegend ablehnend gegenüber. Dies ergab eine dpa-Umfrage. Vor allem Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) hatte sich nach den Ermittlungspannen bei der Aufdeckung der Neonazi-Mordserie dafür stark gemacht, einige der 16 Landesämter für Verfassungsschutz zusammenzulegen.

Bei ihrer Forderung dürfte die Ministerin an eine Zusammenlegung kleinerer Ämter gedacht haben, etwa der Stadtstaaten, Mecklenburg-Vorpommerns und des Saarlands. Mit einer radikalen Strukturreform können sich aber nur Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt anfreunden.

Der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Mecklenburg-Vorpommerns Ressortchef Lorenz Caffier (CDU), warnte vor voreiligen Veränderungen - und sprach sich gegen länderübergreifende Behörden aus, ebenso gegen die Eingliederung des Verfassungsschutzes in die reguläre Polizei. Neben Berlin hat auch Brandenburg Zweifel bei der Zusammenlegung beider Landesämter angemeldet. Innenminister Dietmar Woidke sehe darin »keine Lösung«, zitiert der »Tagesspiegel« einen Ministeriumssprecher. Für Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) steht die föderale Aufgabenverteilung ebenfalls nicht zur Disposition.

Dagegen stehe Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) Fusionsüberlegungen nach Angaben einer Sprecherin offen gegenüber. Aber: »Der Minister betont, dass in Ruhe und sehr sorgfältig nachgedacht werden sollte.«

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -