Durchs Wattenmeer

Naturschützer warnen vor Umweltrisiken

Nicht noch ein deutscher Nordseehafen - so könnte man die Kritik von Umweltschützern am Großprojekt Jade-Weser-Port (JWP) zusammenfassen. Je mehr Häfen um den internationalen Warenumschlag konkurrieren, desto mehr wird in das maritime Ökosystem eingegriffen. Daher fordert etwa der Naturschutzbund (NABU) seit Jahren die Erarbeitung eines norddeutschen Gesamthafenkonzepts, das mit nur einem Standort umgesetzt werden sollte.

Proteste von Umweltschützern hatten sich in den vergangenen Jahren vor allem gegen die Elbvertiefungen gerichtet. Dennoch stößt auch der JWP auf Kritik: »Der ökologische Preis für diesen Hafen war hoch. Er ist nur zu rechtfertigen, wenn Elbe und Weser nicht weiter ausgebaggert werden, um dieselben großen Containerschiffe nach Hamburg und Bremerhaven zu locken«, sagt Beatrice Claus, Naturschutzexpertin bei der Umweltstiftung WWF. Insgesamt 46 Millionen Kubikmeter Sand und Schlick seien für den Bau des neuen Hafens bewegt und aufgespült worden. Als Folge verändere sich das natürliche Sedimentverhalten massiv. Mit der JWP-Fertigstellung schreitet laut WWF auch die Industrialisierung eines sensiblen Ökosystems voran: »Der neue Tiefwasserhafen wird den Schiffsverkehr quer durch das geschützte Wattenmeer erhöhen, damit steigt auch das Umweltrisiko«, so Expertin Claus.

Die bisherige Nutzung des neuen Hafens nährt die Sorgen. Hierhin wurde durchs Wattenmeer nach wochenlanger Irrfahrt das havarierte Containerschiff »MSC Flaminia« geschleppt, das verunreinigtes Löschwasser und Gefahrgutcontainer mit giftigen Substanzen an Bord hat. Der Vorteil beim JWP: Er ist leicht anzulaufen, und es gibt jede Menge Platz am Kai.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -