Lebendes Antibiotikum

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Einzeller, die sich in anderen Zellen einnisten, um sie aufzufressen, sind nicht neu. Malariaerreger, die sich unsere roten Blutkörperchen schmecken lassen, beispielsweise. Doch manche Mikroben machen sich lieber über andere Bakterien her. Den Lebenszyklus eines solchen räuberischen Bakteriums zeigt die Abbildung. Der (helle) Räuber mit dem Namen Bdellovibrio bacteriovorus dringt in ein anderes Bakterium (dunkel) ein (rechts oben), nimmt das vorhandene Biomaterial auf und teilt sich wiederholt. Ist die Wirtszelle leergefressen, treten die Tochterzellen aus dem Bakterienwrack aus (im Uhrzeigersinn). Eine deutsch-britische Forschergruppe um Snjezana Rendulic vom Tübinger Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie informiert in der aktuellen Ausgabe der US-Fachzeitschrift »Science« (Bd. 303, S. 689) über die komplette Gensequenz der Mikrobe und die biochemischen Waffen des Bakteriums. Die Forscher hoffen, dass Bdellovibrio bacteriovorus als ein »lebendes Antiobotikum« verwendet werden könnte, da Säugetierzellen nicht angegriffen werden. StS

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