Dieser Text ist Teil des nd-Archivs seit 1946.

Um die Inhalte, die in den Jahrgängen bis 2001 als gedrucktes Papier vorliegen, in eine digitalisierte Fassung zu übertragen, wurde eine automatische Text- und Layouterkennung eingesetzt. Je älter das Original, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass der automatische Erkennvorgang bei einzelnen Wörtern oder Absätzen auf Probleme stößt.

Es kann also vereinzelt vorkommen, dass Texte fehlerhaft sind.

Flitzpiepe in der Kita

  • Lesedauer: 2 Min.

„Warum machst du da eigentlich nichts?“, fragte ihr Mann eines Tages. Und das war der Auslöser Tina Kottwitz, 38 Jahre, ausgebildete Klubleiterin, hatte gehört, daß 20 Prozent aller Marzahner Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren sind. Gleichfalls erfuhr sie, daß für ihre Betreuung nach der Schule, 2 600 Plätze fehlen. Da kann man doch nicht die Hände in den Schoß legen und sich immer nur beim Arbeitsamt melden, wenn man keine feste Anstellung hat.

Tina Kottwitz überlegte, suchte und fand die gemeinnützige GmbH Pfefferwerk, Stadtkultur in Prenzlauer Berg. Dort setzt man sich für soziale Projekte ein. Die junge Frau ging hin und rannte offene Türen ein. Es wäre gut, wenn so etwas in mehreren Bezirken Berlins gemacht würde, meinten die Leute aus Prenzlauer Berg und forderten Tina Kottwitz auf, ihre Ideen aufzuschreiben.

Die Vorstellungen für ein ABM-Projekt waren schnell zu Papier gebracht. Ein Kinderklub sollte es sein. Mit Möglichkeiten für Video und Computer-Klub, ein Grafikund Mal-Zirkel, Kindercafe und Keyboard, Hausaufgabenhilfe und Minikino sowie Back- und Kochzirkel. Im Freizeit- und Erholungszentrum für Kinder in der Wuhlheide sah sich die engagierte Frau ebenfalls um. Junge Fachkräfte für diese Aufgaben hat Tina Kottwitz also selbst gesucht und gefunden: Kindergärtnerin und Köchin, Elektroingenieur und Musi-

ker, Bibliothekarin und Computerfachmann.

Wo aber unterkommen? Räume müßte das Bezirksamt Marzahn stellen, hatte man auf dem Arbeitsamt gesagt. Aber die Mühlen im Bezirksamt mahlen langsam, über ein Jahr ging das. Von einer Stelle zur anderen wurde Tina Kottwitz, nun Projektleiterin des künftigen Kinderklubs, geschickt. Die junge Frau aber ließ sich nicht entmutigen. Vor wenigen Tagen wurde der sogenannte Lücke-Treff mit dem Namen „Flitzpiepe“ in der ehemaligen Kita Hohensaatener Straße eröffnet.

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.