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Geringe Durchlässigkeit und hohe Selektionshürden

  • Lesedauer: 2 Min.

Nicht nur der Bildungsforscher Klaus Klemm kritisiert das deutsche Schulsystem wegen seiner geringen Durchlässigkeit und den hohen Selektionshürden. Eine letzte Woche von der Bertelsmann-Stiftung vorgestellte Studie kommt zu einem ähnlichen Ergebnis wie Klemm. Demnach sind im Schuljahr 2010/11 rund 50 000 Schüler von Klasse fünf bis zehn auf ein niedrigeres Niveau wie Real- oder Hauptschule herabgestuft worden. Nur rund 23 000 schafften es nach oben.

Am ungünstigsten ist das Verhältnis in Niedersachsen mit mehr als zehn Absteigern pro Aufsteiger. In Hessen sind es neun Ab- auf einen Aufsteiger, in Berlin sieben, in Nordrhein-Westfalen knapp sechs. Die ostdeutschen Länder mit ihren zweigliedrigen Schulsystemen liegen im Mittelfeld beim Verhältnis der Auf- zu den Absteigern.

Den Spitzenplatz belegt Bayern, nur hier gibt es etwas mehr Auf- als Absteiger. Die Bertelsmann-Forscher führen das u.a. darauf zurück, dass Aufsteiger von der Hauptschule in der Regel die fünfte Klasse in den weiterführenden Schulen wiederholen müssen. Für empfehlenswert halten sie dieses Verfahren nicht.

Auch bei den Klassenwiederholungen unterscheiden sich die Länder. So weist hier etwa Bayern eine Quote von 2,8 Prozent auf, wohingegen es in NRW nur 1,4 Prozent sind. Besonders hoch ist der Anteil der Sitzenbleiber im Kurssystem des Gymnasiums in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt. Während an den Gymnasien insgesamt die Wiederholungsquote bundesweit zwischen 1,4 und 3,8 Prozent liegt (Zahlen von 2007, Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung) mussten in diesen beiden Bundesländern in den vergangenen Jahren fast jeder zehnte Schüler die 11. Klasse wiederholen. nd/dpa

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