Fabrikunglück: Zahl der Toten steigt noch immer

Ruf nach Sicherheitsstandards in Bangladesch erneuert

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin (nd-Meyer). Die Zahl der Toten nach dem Einsturz eines neunstöckigen Gebäudes in Bangladesch steigt weiter. Nach Angaben der Zeitung »Daily Star« wurden bis zum Donnerstagnachmittag (Ortszeit) mindestens 250 Tote aus den Trümmern des in Savar nahe der Hauptstadt Dhaka eingestürzten Hauses geborgen. Noch immer waren viele Menschen eingeschlossen. Im »Rana Plaza« waren eine Ladenzeile und fünf Bekleidungsfabriken in den Stockwerken darüber unterbracht, die illegal aufgestockt worden waren. Wie viele Menschen sich zum Zeitpunkt der Katastrophe im »Rana Plaza« aufhielten ist nicht bekannt. Über 1200 Menschen wurden verletzt.

In Dhaka stellten viele Textilfabriken den Betrieb ein, weil zehntausende Arbeiterinnen und Arbeiter am Donnerstagmorgen in den Streik traten und teils militant gegen die Arbeitsbedingungen in den Bekleidungsfabriken protestierten. Gebäude und Fahrzeuge wurden angegriffen, zentrale Kreuzungen blockiert. Dabei soll es zu Verletzten auf Seiten der Protestierenden und der Polizei gekommen sein, die nach Medienberichten Schrotflinten und Tränengas einsetzte. Gegen den Besitzer des Gebäudes, ein Mitglied der Regierungspartei, wird wegen Verletzung der Bauvorschriften ermittelt. Von einigen Fabrikbesitzern fehlte laut AFP jede Spur.

Die Kampagne für Saubere Kleidung (CCC) forderte zusammen mit Gewerkschaften und Arbeitsrechtsgruppen aus aller Welt die Käufer von Textilien aus Bangladesch auf, endlich das dortige Abkommen zu Brandschutz und Gebäudesicherheit zu unterzeichnen. »Wie viele dieser Tragödien müssen noch passieren, bis sich die Unternehmen endlich zu einer Unterschrift bequemen?« fragte Frauke Banse von der CCC. Die Tragödie zeige, dass die Selbstverpflichtungen der Unternehmen versagt hätten, das Leben der Arbeiter und Arbeiterinnen zu schützen.

Seite 2

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -