Ballast
Alexander Ludewig über das Dilemma von Werder Bremen im Abstiegskampf
Zehn Spiele ist Bremen sieglos. Das 0:1 in Leverkusen war die sechste Niederlage in dieser Zeit. Werder taumelt dem Abstieg entgegen. Der Ballast der erfolgreichen Vergangenheit ist ein großes Problem in dieser Situation.
Der sonst oft übliche Trainerwechsel ist nicht denkbar. Seit 14 Jahren führt Thomas Schaaf das Zepter. Seine Entlassung würde den Klub erschüttern und in der schweren Situation entzweien. In Leverkusen feierten die Fans nur ihn, fast 90 Minuten lang. Und der frische Sportdirektor Thomas Eichin stünde fortan auf verlorenem Posten.
Das Team, vor dieser Saison wieder mal ambitioniert zusammengestellt, hat den Abstiegskampf nicht ansatzweise wie die Gegner aus Augsburg und nun gar Hoffenheim verinnerlicht. Bremen wollte einen europäischen Startplatz erobern. In dieser Kluft sind die jungen Spieler verunsicherter denn je, und schwierige Charaktere wie Arnautovic und Elia, beide derzeit suspendiert, kaum noch zu bändigen.
Am Samstag kommt Hoffenheim. Ist das Team dem Druck im Abstiegskrimi gewachsen? »Weiß ich nicht«, sagt Schaaf. Ein neuer Trainer wüsste es wohl erst recht nicht.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.