Späte Anklage?

Ermittlungen gegen mutmaßlichen NS-Verbrecher

  • Lesedauer: 1 Min.

Chemnitz. Die Staatsanwaltschaft Chemnitz prüft eine Anklageerhebung gegen einen 91-jährigen mutmaßlichen Naziverbrecher aus dem mittelsächsischen Döbeln. Der Mann war nach Erkenntnissen der NS-Fahndungsstelle in Baden-Württemberg Aufseher im Nazi-Vernichtungslager Auschwitz und soll sich der Beihilfe zum Mord schuldig gemacht haben. Die Ludwigsburger Behörde hatte den Fall zusammen mit weiteren Anfang September publik gemacht. Die Staatsanwaltschaft sei aber erst vergangene Woche informiert worden, sagte Oberstaatsanwältin Ingrid Burghart am Freitag.

Für eine Anklageerhebung reichten die Informationen aber nicht aus. »Wir wissen nur, dass er Mitglied einer Wachmannschaft gewesen sein soll. Wir wissen nicht, wann er zu welchem Zeitpunkt eingesetzt war und welche Funktionen er hatte«, so Burghart. Bevor man über eine Anklage entscheiden könne, müssten weitere umfangreiche Ermittlungen angestellt werden. dpa/nd

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