Chatten ohne Schnüffeln: Alternativen zu WhatsApp
Kontrolle der Handy-Kamera, Mitschneiden von Gesprächen, voller Zugriff für Geheimdienste: WhatsApp ist ein Datenschutzalptraum. Mehrere Anbieter wollen es besser machen - oder versuchen es zumindest.
Mit Bekanntwerden der Übernahme von WhatsApp durch Facebook raste die App Threema auf Platz eins der Download-Charts. Das Programm eines Schweizer Informatikers bietet neben den gewohnten Funktionen wie Chat und Bilderverschicken einen entscheidenden Vorteil: Die App bietet Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Nachrichten können also nur vom Sender und Empfänger gelesen werden, Geheimdienste und private Spitzel bleiben außen vor – theoretisch zumindest: Denn das Programm ist nicht OpenSource. Darauf, dass sich im Programmcode nicht doch geheime NSA-Hintertüren verbergen, kann man nur vertrauen, nachprüfen lässt es sich nicht.
Völlige Transparenz garantiert hingegen Chatsecure. Die App für IOs und Android beinhaltet neben der Verschlüsselungsfunktion auch eine Option, die sicherstellt, dass der Gegenüber wirklich jener ist, der er vorgibt zu sein. Ein weiterer Vorteil: Der Empfänger der Nachricht muss nicht zwangsläufig Chatsecure installiert haben. Die App funktioniert auch mit den Chats von Google, Facebook oder Jabber.
Einen Nachteil haben die datenschutzfreundlichen Alternativen: Mangels Nutzern chattet man dort meist recht einsam. Mit 76 Millionen Mitgliedern (die meisten allerdings in Asien und in der Schweiz) gilt Line als einer der größten WhatsApp-Konkurrenten. Als Ersatz für den fehlenden Datenschutz gibt es niedliche Knuddelbären und die Möglichkeit, per Video zu telefonieren.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.