Flüchtlingsansturm auf Italien

Innerhalb von 48 Stunden nahmen Marineschiffe mehr als 2100 Migranten auf

  • Lesedauer: 1 Min.
Die Schönwetterlage in Südeuropa und der Bürgerkrieg in Syrien treiben die Zahl der Flüchtlinge stark in die Höhe. Italiens Marine hat alle Hände voll zu tun, ihnen zu helfen und sie unterzubringen.

Rom. Italien erlebt einen Riesenansturm von Flüchtlingen. In kaum mehr als 48 Stunden nahmen italienische Schiffe mehr als 2100 Migranten auf. Sie waren in insgesamt 15 Booten zumeist von Libyen kommend auf dem Weg nach Europa. Auf einem Boot überlebte ein Migrant die gefährliche Überfahrt nicht, er starb an einer Vergiftung durch Benzindämpfe, wie die Marine am Mittwoch mitteilte.

Die meisten der Migranten sollen aus dem Bürgerkriegsland Syrien stammen. Sie nutzten die derzeit ruhige Wetterlage für ihre Fahrt von der nordafrikanischen Küste über das Mittelmeer. Beobachter des Flüchtlingsstromes gingen davon aus, dass noch weitere Boote auf dem Weg sein dürften. Allein in der Nacht zu Mittwoch retteten Marine, Küstenwache und Handelsschiffe insgesamt mehr als 1500 Flüchtlinge. Sie waren auf 13 Booten verteilt. Am Montag waren südlich von Lampedusa knapp 600 Migranten - überwiegend aus Syrien, den palästinensischen Gebieten und Eritrea - an Bord von Marineschiffen gegangen. Sie waren in zwei Booten von Nordafrika aufgebrochen und wurden nach Sizilien gebracht.

Das wegen seiner Bedingungen umstrittene Auffanglager auf der Insel Lampedusa ist bereits vor Monaten geschlossen worden. Seit Beginn ihrer strikteren Überwachung des Mittelmeeres vor fünf Monaten hat Italiens Marine etwa 11 500 Flüchtlingen geholfen. dpa/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.