Ein Gedenkort für ermordete Gefangene

Fläche am SS-Schießplatz in Dachau neu gestaltet

  • Lesedauer: 2 Min.

Dachau. Mehr als 4000 sowjetische Kriegsgefangene sind 1941 und 1942 auf dem damaligen SS-Schießplatz im Dachauer Konzentrationslager erschossen worden. Am 2. Mai wird der neugestaltete Gedenkort »Ehemaliger SS-Schießplatz Hebertshausen« eröffnet, wie die KZ-Gedenkstätte im bayerischen Dachau am Samstag mitteilte. Neben Botschaftern aus Russland, Weißrussland und der Ukraine spricht bei der Veranstaltung auch der KZ-Überlebende Max Mannheimer, Präsident der Lagergemeinschaft Dachau.

Mit einer Ausstellung soll an die Getöteten erinnert werden. Die bislang namenlosen Opfer der Erschießungen würden durch Fotos und Biographien ein Gesicht und eine Identität bekommen, teilte die KZ-Gedenkstätte mit. Zudem wird die Geschichte des Ortes erklärt. Nachfahren der ermordeten Kriegsgefangenen aus Russland, Weißrussland und der Ukraine stellten für die Ausstellung Dokumente und Fotos zur Verfügung. Eine Gruppe Angehöriger wird zur Eröffnungsfeier anreisen.

Auf dem rund 85 000 Quadratmeter großen Gelände mit sieben Schießbahnen sind innerhalb von zwei Jahren mehr als 4000 sowjetische Häftlinge erschossen worden. Die SS bezeichnete die Exekutionen als »Sonderbehandlung« der Gefangenen.

Die Lagergemeinschaft Dachau setzt sich insbesondere für das Andenken der im KZ ermordeten Häftlinge ein. Der Verein wurde 1946 von ehemaligen Gefangenen gegründet und trug maßgeblich dazu bei, dass auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers eine Gedenkstätte errichtet wurde. Die KZ-Gedenkstätte wurde 1965 eröffnet.

Das KZ Dachau war 1933 eröffnet worden. 1941 begannen die Massenerschießungen sowjetischer Gefangener. Ende 1944 waren mehr als 63 000 Menschen im dem KZ Dachau und seinen Außenlagern eingesperrt, die US-Armee befreite die Menschen am 29. April 1945. Insgesamt waren in den zwölf Jahren seines Bestehens mehr als 200 000 Menschen aus ganz Europa im KZ Dachau und seinen Außenlagern inhaftiert. Mehr als 43 000 Häftlinge wurden ermordet. dpa/nd

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