Anhaltende Kämpfe im Osten
Nach Präsidentenwahl nicht mit schneller Normalisierung der bilateralen Beziehungen zu rechnen
Berlin. Gefechte tobten nach Angaben der Agentur Interfax etwa 60 Kilometer südlich von Donezk, aber auch in der Nähe von Lugansk. Regierungsnahe Quellen in Kiew hatten zuvor berichtet, dass in Wolnowacha neun ukrainische Soldaten erschossen worden seien. Übergangspremier Arseni Jazenjuk kündigte bei einem Truppenbesuch nahe Kiew an, die Ukraine werde kurzfristig eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates beantragen, weil »die russische Seite Versuche zur Eskalation des Konflikts« unternehme. Jazenjuk beschuldigte Moskau, die Präsidentschaftswahlen am 25. Mai vereiteln zu wollen.
Kiew solle Moskau nicht für alle seine Nöte verantwortlich machen, sondern die berechtigten Forderungen des Volkes beachten, erklärte Russlands Außenminister Sergej Lawrow schon zuvor. Gerade um keine Spekulationen aufkommen zu lassen, Russland würde »die Präsidentenwahl behindern«, ziehe man Truppen von der ukrainischen Grenze zurück, hatte Präsident Wladimir Putin am Vortag in Shanghai gesagt. Die Tatsache des Rückzugs musste am Donnerstag auch die NATO bestätigen.
Allerdings rechnet Putin auch nach der Präsidentenwahl nicht mit einer schnellen Normalisierung der bilateralen Beziehungen. »Ein gutes Verhältnis zu Menschen, die vor dem Hintergrund einer Militäraktion gegen die Bevölkerung im Südosten der Ukraine an die Macht kommen, wird kompliziert sein«, sagte er bei seinem China-Besuch. nd/Agenturen
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