Tausende Flüchtlinge im Mittelmeer gerettet
Groß angelegter Marineeinsatz / Drei Migranten tot
Valetta/Rom.. Aufgrund von zwei Dutzend georteter Flüchtlingsboote haben mehrere Länder im Mittelmeer am Sonntag einen groß angelegten Marineeinsatz gestartet. An der Operation waren Schiffe Maltas, Italiens und der USA beteiligt, wie die maltesische Regierung mitteilte. Zudem seien alle Handelsschiffe in dem Gebiet aufgerufen, nach den Flüchtlingen Ausschau zu halten. Der Kurs der 25 georteten Boote werde unter anderem durch Radar der italienischen Küstenwache verfolgt. Es handele sich um »eine der größten Such- und Rettungsaktionen, die in den vergangenen Jahren im Mittelmeer organisiert wurde«.
So sind über Pfingsten Tausende Bootsflüchtlinge vor den Küsten Italiens gerettet und nach Sizilien oder Apulien gebracht worden. Drei Migranten ertranken am Sonntag, als sie von einem Boot mit brennendem Motor gerettet werden sollten; zwei Flüchtlinge wurden noch vermisst, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Allein am Pfingstmontag kamen in Italien mehr als 2000 Migranten an, die zuvor von der Marine oder von Handelsschiffen von ihren zumeist seeuntauglichen Booten aufgenommen worden waren.
Die meisten neuen Flüchtlinge stammen aus Syrien und Sudan, wie die Marine Italiens mitteilte. Vier Tunesier wurden als mutmaßliche Schleuser festgenommen. Seit Januar wurden in Italien weit mehr als 50 000 Flüchtlinge gezählt, während es im gesamten Vorjahr lediglich etwa 43 000 Migranten waren. Die anhaltende große Flüchtlingswelle sorge auf Sizilien für eine dramatische und unhaltbare Lage, warnte der Turiner Bürgermeister Piero Fassino, der den italienischen Gemeindeverband leitet.
Vor Malta wurden unterdessen über 130 Menschen gerettet, deren Schlauchboot Luft verlor und unterzugehen drohte. Sie trafen am Sonntag auf der Insel ein. Maltas Regierungschef Joseph Muscat kritisierte aus diesem Anlass erneut die fehlende Unterstützung durch Europa. Agenturen/nd
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