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Lange Reise zum Frieden

Martin Ling über die Waffenruhe in der Zentralafrikanischen Republik

Die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt ... Viel mehr Optimismus als diese Worte des Vermittlers Denis Sassou-Nguesso kann der vereinbarten Waffenruhe zwischen den Konfliktparteien in der Zentralafrikanischen Republik (ZAR) schwerlich abgerungen werden. Nach mehr als einem Jahr blutiger Auseinandersetzungen zwischen den »christlichen« Anti-Balaka-Milizen und den »muslimischen« Séléka haben sich die Verhandlungsführer in der benachbarten Republik Kongo auf ein Ende der Auseinandersetzungen geeinigt, doch wer sich in der ZAR daran gebunden fühlt, ist offen. Die Tinte in Brazzaville war noch nicht trocken, als aus der ZAR bereits wieder Kämpfe gemeldet wurden.

Dem ersten Schritt werden viele ernsthafte folgen müssen, um das faktisch bereits in einen von der Séléka beherrschten Norden und von der Anti-Balaka beherrschten Süden geteilte Land zusammenzuhalten und eine Aussöhnung zwischen Christen und Muslimen einzuleiten. Das Verhältnis zwischen den jahrzehntelang friedlich miteinander lebenden Glaubensgemeinschaften ist durch Massaker auf beiden Seiten zutiefst zerrüttet. Von einer Entwaffnung der Milizen ist beim jetzigen Abkommen noch nicht die Rede. Wird sie nicht schnell in Angriff genommen, wird die lange Reise nicht lange dauern. Ein Versuch ist die Waffenruhe jedoch allemal wert.

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