Erdbeben in China: Zahl der Toten steigt über 380

Platzregen und Nachbeben behindern die Bergung / Stärkstes Beben seit 14 Jahren in der Provinz Yunnan

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Beim stärksten Erdbeben seit Jahren in Chinas südwestlicher Provinz Yunnan sind mindestens 381 Menschen getötet worden. Etwa 1800 wurden verletzt. Das berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua unter Berufung auf Rettungskräfte am Montag. Das Beben der Stärke 6,5 ereignete sich laut Chinas Erdbebenwarte am Sonntag um 16.30 Uhr Ortszeit. Seit 14 Jahren hat es laut CCTV kein Beben mehr in dieser Intensität in der Provinz Yunnan gegeben. Staats- und Parteichef Xi Jinping wies die Rettungsmannschaften an, alle Anstrengungen zu unternehmen, um Menschenleben zu retten.

Derweil haben Platzregen und Nachbeben die Bergung behindert. Mindestens 381 Menschen kamen bei dem Beben ums Leben, wie das Staatsfernsehen und die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Montag unter Berufung auf Rettungskräfte berichteten. Das Epizentrum lag in zwölf Kilometern Tiefe unter dem Ort Longtoushan in der Gemeinde Ludian rund 370 Kilometer nordöstlich der Provinzhauptstadt Kunming. Anschließend registrierte Chinas Erdbebenwarte Dutzende Nachbeben.

Fernsehbilder zeigten eine gewaltige Zerstörung. Häuser waren nur noch Schutthaufen. Überall rannten verstörte Anwohner durch die Gegend. Zerfetzte Kleidungsstücke lagen auf den Straßen.

Die Bergung stellte die Retter vor große Herausforderungen. Das Beben hatte zahlreiche Straßen verschüttet. »Die blockierten Straßen und Platzregen haben einige Unglücksorte abgeschnitten. Die Rettungsfahrzeuge kommen dort nicht hin«, sagte ein Parteifunktionär aus der Stadt Zhaotong der Agentur Xinhua.

Tausende Rettungskräfte aus dem ganzen Land wurden zu Bergungsmissionen in die Provinz Yunnan geschickt. Ministerpräsident Li Keqiang machte sich auf den Weg in die Erdbebenregion, um sich ein Bild von der Zerstörung zu machen. Staats- und Parteichef Xi Jinping wies die Rettungsmannschaften an, alle Anstrengungen zu unternehmen, um Menschenleben zu retten.

Nutzer im Internet luden Dutzende Bilder hoch, die Szenen aus dem Erdbebengebiet zeigen sollen. Einige beklagten sich, die gewaltige Zerstörung der Häuser sei ein Zeichen, dass es Pfusch am Bau gegeben haben. Anderenfalls hätten die Gebäude aus Beton besser den Erschütterungen Stand halten müssen. dpa/nd

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