Pilotenstreik bei Germanwings

Ergebnislose Verhandlungen am Donnerstag führen zu einem flugfreien Freitag

  • Lesedauer: 2 Min.
»Wir sind auf einen langen Arbeitskampf eingestellt«, verkündet Vereinigung Cockpit Sprecher Jörg Handwerg. Nachdem am Donnerstag die Verhandlungen gescheitert waren, werden am Freitag Germanwings Flugzeuge am Boden bleiben.

Frankfurt am Main. Bei der Lufthansatochter Germanwings wird am Freitag gestreikt. Wie die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) am Donnerstag mitteilte, seien die Verhandlungen um einen neuen Tarifvertrag zur Übergangsrente erneut ergebnislos verlaufen. Die Gewerkschaft hatte am Donnerstagmorgen den Streik an allen deutschen Flughäfen, von denen Germanwings-Flieger starten, angekündigt, aber auch mitgeteilt, der Ausstand werde nicht stattfinden, wenn es zu einer Tarifeinigung kommt.

»Die Gespräche sind ergebnislos geblieben«, sagte VC-Sprecher Jörg Handwerg gegenüber »nd«. Die Lufthansa habe ihre Forderungen nicht zurückgenommen geschweige denn ein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt.

Für den von 6 bis 12 Uhr geplanten Streik hat Germanwings einen Ersatzflugplan erstellt. 116 der insgesamt werden nach Angaben der Fluglinie 116 der in den Zeitraum fallenden 164 Flüge ausfallen. Passagiere können sich auf germanwings.de informieren, ob und wann sie in die Luft gehen können.

Der Tarifstreit um einen neuen Tarifvertrag zur Übergangsrente für die rund 5400 Pilotinnen und Piloten bei Lufthansa, Germanwings und Lufthansa Cargo läuft seit Monaten. Die seit Jahrzehnten bestehende Übergangsrente sieht vor, dass Piloten ab dem 55. Lebensjahr in den Ruhestand gehen können. Bis zum gesetzlichen Rentenalter erhalten sie 60 Prozent ihres Gehaltes aus dem Konzerneigenen Rententopf. Zum Jahresende 2013 hatte der Konzern den Tarifvertrag gekündigt und will einen neuen nur mit erheblichen Verschlechterungen für die Beschäftigten abschließen. Nach Gewerkschaftsangaben sollen neu eingestellte Piloten gar keine Übergangsrente mehr erhalten, das Bestandspersonal Verschlechterungen in Kauf nehmen müssen. Das Unternehmen wolle das durchschnittliche Eintrittsalter in den Ruhestand von derzeit 59 Jahren auf 61 Jahre anheben, so Handwerg. »Aber wie es sich für uns darstellt, wird nach den Plänen der Lufthansa in den nächsten zehn Jahren niemand mehr vorzeitig aufhören können.« Die Stoßrichtung sei sichtbar.

Im Schnitt gehen Lufthansa-Kapitäne derzeit mit knapp 59 Jahren in den vom Unternehmen bezahlten Vorruhestand. Das Unternehmen will das durchschnittliche Eintrittsalter schrittweise auf 61 Jahre erhöhen.

Sollte die Lufthansa nicht einlenken, so Handwerg weiter, könne es in den nächsten Tagen immer wieder zu Streiks kommen – jeweils mit einem Tag Vorankündigung. »Wir sind auf einen langen Arbeitskampf eingestellt.« jme

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