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Gegen den Strich

Frank Göhre: Kurzgeschichten - Lesevergnügen

  • Eberhard Reimann
  • Lesedauer: 2 Min.

Der große Mann mit dem schleppenden Gang, Frank Göhre, gönnt sich auch mit kurz über 70 keine Ruhe. Dabei hat er schon längst seinen Platz im Olymp der deutschen (Krimi-) Literatur: Er ist Autor unzähliger Bücher und preisgekrönter Drehbücher. Sönke Wortmann begeisterte sich für sein Script »St. Pauli Nacht« und machte daraus einen bemerkenswerten Hamburger Kiez-Film, in dem Göhre Hitchcock-like auch sein Gesicht zeigt. Er schrieb unter anderem Schimanski- und Stoever-»Tatorte« oder Folgen fürs »Großstadtrevier«. Er ist Verfasser von »Mo«, einer Annäherung an Friedrich Glauser. Und nun: »Gut Leben - früh sterben« mit kürzeren Texten der letzten Jahre, darunter auch Erstveröffentlichungen.


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* Frank Göhre: Gut Leben – früh sterben. Stories von unterwegs.
Pendragon. 286 S., br., 11,99 €.


Göhre ist kein Geschichtenerfinder, sondern ein Rechercheur. Er denkt sich keine Figuren aus und lässt diese dann fiktive Dinge tun, sondern er trägt ihre Eigenschaften zusammen, hebt alles auf, was er für eine spätere Geschichte brauchen könnte. Er notiert zum Beispiel in einem Stichworttagebuch, wie das Wetter war, sammelt Zeitungsausschnitte und anderes Zeitgeschehen, um die Geschichte für den Leser zu öffnen, vielleicht Erinnerungen an die Zeit wachzurufen, wie er sagt.

Krimis, Reisereportagen, Porträts: Frank Göhres bemerkenswerte Beobachtungsgabe, gepaart mit seiner präzisen, manchmal gnadenlosen Sprache, machen seine Kurzgeschichten zu einem Lesevergnügen der besonderen Art. Gegenstand seiner Betrachtung sind Außenseiter, Figuren, die wenig Glück im Leben hatten. Gesellschaftliche Missstände seziert Frank Göhre mit knappen Worten, die umso eindrücklicher nachwirken und den Leser nicht mehr loslassen. Jede Kurzgeschichte ist ein kleines Meisterwerk. Ein ideales Buch zum Verschenken.

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